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Symantec beendet Joint Venture mit Huawei aus Angst vor US-Sanktionen

Symantec hat einem Bericht der New York Times zufolge sein Joint Venture mit Huawei aufgekündigt, um möglichen Sanktionen in den USA zu entgehen. Den Quellen der Zeitung zufolge befürchtet der Sicherheitsanbieter, dass die Verbindung zu dem chinesischen Telekom-Ausrüster dazu führen könnte, dass es keine vertraulichen Informationen der US-Regierung über Cyberbedrohungen erhält.

Im vergangenen Dezember 2011 hatte die US-Regierung mitgeteilt, sie werde künftig mehr vertrauliche Daten mit der Privatwirtschaft teilen. Das im November angekündigte Ende der Zusammenarbeit mit Huawei sollte laut New York Times in erster Linie verhindern, dass Symantec von der US-Regierung benachteiligt wird.

Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Huawei Symantec Technologies war 2007 gegründet worden, um Security- und Storage-Appliances zu entwickeln und an Unternehmen und Telekommunikationsanbieter weltweit zu verkaufen. Im November entschied Symantec, seinen 49-Prozent-Anteil für 530 Millionen Dollar an Huawei zu veräußern. Damals sagte CEO Enrique Salem, sein Unternehmen habe die gesetzten Ziele erreicht und man verlasse das Joint Venture mit einem guten Gewinn für die getätigte Investition.

In den kommenden zwei Wochen soll das Gemeinschaftsunternehmen nun endgültig aufgelöst werden. Dem Bericht zufolge hat Huawei schon im vergangenen Monat Mitarbeiter der Huawei-Symantec-Niederlassung im Silicon Valley entlassen. Das chinesische Unternehmen plane, sich wegen einer zunehmenden Kontrolle durch die amerikanische Regierung aus den USA zurückzuziehen.

Im November hatte die US-Regierung eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um mögliche Gefahren für die nationale Sicherheit durch die Präsenz chinesischer Firmen wie Huawei und ZTE im US-Markt einzuschätzen. Zudem forderten US-Politiker im Februar Ermittlungen gegen Huawei. Das Unternehmen soll trotz Embargo von 2010 kritische technische Systeme an den Iran geliefert haben. Huawei kommentierte nur, die Politiker seien auf ungenaue Medienberichte hereingefallen.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet Asia]

ZDNet.de Redaktion

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