Bericht: Google plant Direktvertrieb für eigenes Tablet

Google startet noch dieses Jahr einen Onlineshop, in dem es unter anderem selbst entwickelte Tablets vertreiben wird. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen. Mit diesem Schritt will der Suchkonzern demnach versuchen, die bisher enttäuschenden Verkaufszahlen von Android-Tablets anzukurbeln.


Amazons 199-Dollar-Tablet Kindle Fire (Bild: Amazon)

Laut WSJ wird die Hardware von namhaften Herstellern wie Asus und Samsung kommen. Sie soll aber zumindest teilweise mit dem Branding von Google verkauft werden. Zudem wird es demnach bald gemeinsame Geräte mit Motorola Mobility geben – das Google für 12,5 Milliarden Dollar übernommen hat, aber noch auf die Zustimmung der chinesischen Regulierungsbehörden warten muss. EU und USA haben den Kauf schon genehmigt.

Nach Angaben der Zeitung denkt Google auch darüber nach, ein selbst entwickeltes Tablet zu subventionieren. Damit könnte es im aktuellen Preiskampf besser bestehen. Digitimes zufolge will es gemeinsam mit Asus ein günstiges 7-Zoll-Gerät auf den Markt bringen, das gegen Amazons Kindle Fire antreten soll. Der Branchendienst rechnet mit einem Preis um 199 Dollar.

Amazon bietet die erste Generation des Kindle Fire, das eine modifizierte Android-Fork nutzt, für nur 199 Dollar an. Allerdings ist der Vertrieb der Hardware ein Minusgeschäft: Amazon setzt stattdessen darauf, das Besitzer des Tablets seine Inhalte kaufen und so das Geld wieder hereinbringen. Im dritten Quartal wird Amazon voraussichtlich eine neue Version veröffentlichen, die Digitimes zufolge zwischen 199 und 299 Dollar kosten wird.

Für Google wäre es nicht der erste Versuch, Hardware unter eigenem Namen auf den Markt zu bringen. Den Onlinevertrieb seines Android-Smartphones Nexus One stellte es aber schon nach wenigen Monaten wieder ein, weil sich andere Geräte deutlich besser verkauften. Unklar bleibt, wann Googles Webshop starten soll. Den Quellen des WSJ ist aber zumindest der Launch von Jelly Bean – der kommenden Android-Version – für Mitte 2012 geplant.

Apple führt den Tablet-Markt indes unangefochten an. 15,4 Millionen iPads soll es allein im vergangenen Quartal verkauft haben. Von Amazon liegen keine offiziellen Zahlen vor.

[mit Material von Martin Schindler, sillicon.de, und Roger Cheng, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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