Google ist im US-Bundesstaat Kentucky verklagt worden, weil es den Tracking-Schutz von Apples Browser Safari umgangen hat. Die Klage wurde von William Gourley eingereicht. Er behauptet, er sei per Browser-Cookie verfolgt worden, obwohl Google Gegenteiliges versichert habe.

Der Suchriese analysiert das Surfverhalten von Google+-Nutzern, um Daten für Online-Werbung zu gewinnen. Gourley gibt an, er sei getäuscht worden, weil er angenommen habe, er habe der Sammlung seiner Daten durch Safari widersprochen.

Der Apple-Browser ist so konfiguriert, dass er ab Werk alle Cookies von Drittanbietern automatisch blockiert. Google soll die Datenschutzeinstellungen umgangen und Informationen unrechtmäßig im Rahmen seines Werbeprogramms weitergegeben haben. Gourley verlangt für das Eindringen in seine Privatsphäre Schadenersatz in Höhe von 100 Dollar pro Tag oder 10.000 Dollar pro Verstoß.

Das Bezirksgericht in Kentucky wird nun prüfen, ob der Fehler bei Google liegt oder ob es sich um ein Versehen handelt. Nach Angaben des Gerichts gab es Ende 2011 insgesamt 67 Millionen registrierte Google+-Nutzer.

Im Februar hatte das Wall Street Journal herausgefunden, dass Google den Apple-Browser austrickst, um Nutzer auf Desktops und iPhone per Cookie verfolgen zu können. Google erklärte sein Vorgehen damit, bekannte Funktionen von Safari genutzt zu haben, um Features für angemeldete Google-Nutzer bereitzustellen.

Obwohl der Suchriese umgehend auf den Trick verzichtete, forderten Datenschutzverbände wie auch Kongressabgeordnete in den USA eine Untersuchung durch die US-Wettbewerbsaufsicht FTC. Mitte März leiteten laut WSJ Regulierungsbehörden in den Vereinigten Staaten und Europa Ermittlungen ein.

[mit Material von Matthew Finnegan, Techeye.net]

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ZDNet.de Redaktion

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