Kino.to-Programmierer bekam bis zu 50.000 Euro im Monat

Bastian P., Programmierer von Kino.to, hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 29-Jährige war von 2008 an für die Technik der Website verantwortlich, wie die dpa meldet. Ihm sei aber nicht klar gewesen, dass er etwas Strafbares tue, erklärte P.: „Dass das Portal als solches tatsächlich Gefängnis bedeuten würde, wusste ich nicht.“

P. hat nach eigenen Angaben für seine Arbeit monatlich zwischen 30.000 und 50.000 Euro erhalten. Seit dem Frühjahr 2008 dürfte er mindestens 1,039 Millionen Euro mit der Streaming-Plattform eingenommen haben. Von denen seien ihm rund 700.000 Euro als Gewinn verblieben, sagte Staatsanwalt Dietmar Bluhm.

Medienberichten zufolge soll P. seine Einnahmen ordentlich versteuert haben. Finanziert hat das Streamingportal angeblich der Betreiber von Gulli.com.

Vergangene Woche ist am Landgericht Leipzig der Strafprozess gegen P. eröffnet worden. Er sitzt seit vergangenem Jahr in Untersuchungshaft. Nach dem Gründer von Kino.to gilt P. als zweitwichtigster Mann. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Der Vorwurf der Generalstaatsanwaltschaft lautet auf massenhafte Verletzung des Urheberrechts.

Anfang Dezember 2011 waren die ersten beiden Urteile gegen Drahtzieher von Kino.to gefallen. Marcus V. wurde wegen gemeinschaftlich begangener gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Wenige Tage später endete ein weiteres Verfahren mit drei Jahren Gefängnis für den Hauptadministrator der Site, Martin S. Mitte Dezember erhielt Dennis B., ebenfalls wegen gemeinschaftlich begangener gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung, eine Strafe von einem Jahr und neun Monaten – allerdings auf Bewährung.

B. war laut GVU der aktivste Uploader im Netzwerk. Er soll 53.616 geschützte Werke auf Filehoster hochgeladen haben – hauptsächlich vollständige Serien und einige Kinofilme. Vom Juli 2009 bis Juni 2011 hat er damit vermutlich rund 12.700 Euro verdient. Ein weiteres Mitglied der Kerngruppe wurde Ende Dezember zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt.

ZDNet.de Redaktion

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