Blackberry-Ausfall im Oktober kostete RIM 54 Millionen Dollar

Der viertägige Ausfall der Blackberry-Dienste im Oktober 2011 hat Research In Motion 54 Millionen Dollar gekostet. Nach Steuern blieben 40 Millionen Dollar Verlust übrig. Das meldet der Hersteller der Blackberry-Smartphones im Kontext seiner erwartungsgemäß schlechten Quartalszahlen.

RIM beziffert den Verlust durch den Server-Ausfall vom Oktober 2011 auf 54 Millionen (Bild: ZDNet.com).

Diese in der Bilanz geführten Kosten scheinen sich nur auf die Entschädigung für die Nutzer zu beziehen. Das Unternehmen sagte seinerzeit, es werde Abonnenten seiner Services ein Paket Premium-Apps im Gesamtwert von über 100 Dollar kostenlos zur Verfügung stellen.

Vorab hatte es Schätzungen gegeben, die von 26 Millionen Dollar allein für Großbritannien über 100 Millionen bis 350 Millionen weltweit reichten. Sie beziehen aber den Aktienwert des Unternehmens ein, der von 24,41 Dollar am 1. Oktober auf 17,58 Dollar einen Monat später fiel.

RIMs Blackberry Messenger (BBM), der Webzugang und laut Nutzerberichten auch Blackberry Enterprise Server (BES) waren ab 10. Oktober ausgefallen. Von den Störungen waren zunächst Kunden in Europa, dem Nahen Osten und Afrika betroffen, das Problem weitete sich aber später auf Indien, die USA und Kanada aus. Ursache war offenbar ein defekter Core-Switch. Erst am Nachmittag des 13. Oktober funktionierten die Services wieder fehlerfrei.

RIM schätzt, dass etwa die Hälfte seiner damals rund 70 Millionen Nutzer betroffen waren. Da viele Unternehmen auf die sicheren Nachrichten von Blackberry Messenger setzen, konnten Millionen geschäftskritische Nachrichten nicht übertragen werden. Zahlreiche Anwender wandten sich verärgert von RIM ab und wechselten zu Android oder Apples iPhone.

Comscore schätzt, dass der Marktanteil der Blackberry-Plattform von September auf Dezember 2011 um 2,9 Prozentpunkte auf 16 Prozent zurückging. Laut den aktuellen Zahlen konnte RIM im abgelaufenen Geschäftsquartal nur noch 11,1 Millionen Smartphones verkaufen, sodass sein Anteil weiter zurückgeht.

CEO Thorsten Heins will nun alle strategischen Optionen in Erwägung ziehen, was ausdrücklich die Möglichkeit einbezieht, den Blackberry-Musikdienst und andere Heimanwender-Angebote zu schließen oder auszulagern. Zunächst einmal hat Heins die Führungsriege umstrukturiert.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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