Google verdient mehr am iPhone als mit Android

Mit Android hat Google zwischen 2008 und 2011 nur ein Viertel des Umsatzes generiert, den es durch Werbung und Gebühren unter iOS – etwa für Google Maps – erzielt hat. Das geht nach Angaben des britischen Guardian aus einem Angebot hervor, das Google kürzlich Oracle unterbreitet hat. Es wollte den Java-Hersteller an seinen Umsätzen mit Android beteiligen, um einen Patentstreit außergerichtlich beizulegen. Oracle hat aber abgelehnt.

Bisher hatte Google nie offengelegt, wie viel es an Android verdient. Der Guardian hat das Angebot (PDF) des Suchanbieters analysiert und Hochrechnungen angestellt. Zwischen 2008 und Ende 2011 soll Google demnach keine 550 Millionen Dollar mit seinem Mobilbetriebssystem eingenommen haben – kaum mehr als 10 Dollar pro Gerät pro Jahr.

Google bot als Ausgleich für ein Oracle-Patent 0,5 Prozent seiner Einnahmen durch Android bis Dezember 2012 – zusätzlich zu 0,015 Prozent der Umsätze bis April 2018 für ein zweites Patent. Das wären zusammen geschätzte 2,8 Millionen Dollar Kompensation gewesen – natürlich abhängig von Androids Erfolg.

„Das Angebot von 2,8 Millionen Dollar legt zusammen mit einem kombinierten Prozentsatz von 0,515 Prozent nahe, dass Androids Umsatz seit dem Start der ersten Geräte Ende 2008 bis Ende 2011 243 Millionen Dollar betragen hat“, schreibt der Guardian. Lizenzzahlungen werden gemeinhin pro verkauftem Gerät berechnet, das die Patente nutzt.

Oracle verklagt Google wegen Patentverstößen rund um Java, das es zusammen mit Sun Microsystems gekauft hatte. Google argumentiert, Sun habe es seinerzeit ausdrücklich zur Nutzung von Java ermutigt und Android als Werbemöglichkeit betrachtet.

Der Prozess sollte zuerst schon im Oktober 2011 und dann eigentlich diesen März beginnen, wurde aber zweimal verschoben, wohl weil der Richter Chancen auf eine außergerichtliche Einigung sah. Im vergangenen September war ein erster Einigungsversuch gescheitert, obwohl das Gericht sogar die CEOs beider Firmen für die Gespräche vorgeladen hatte.

ZDNet.de Redaktion

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