Sony weist in einem Blogeintrag darauf hin, dass Android 4.0 Ice Cream Sandwich nicht für jedes Smartphone gleich gut geeignet sei. Für manche Anwender bestehe die bessere Wahl darin, bei Gingerbread (Android 2.3) zu bleiben. Das hätten interne Tests ergeben.
Sony zufolge stellt Ice Cream Sandwich erheblich größere Herausforderungen an die Hardware als Gingerbread. Insbesondere verbrauchen angeblich viele Apps etwas mehr Hauptspeicher, wenn sie unter Android 4.0 laufen. Sony schreibt: „Der Browser beispielsweise belegt nach unseren Messungen 20 bis 30 MByte mehr RAM unter ICS als unter Gingerbread.“ Eine Reihe von Änderungen im Betriebssystem sei dafür verantwortlich.
Der Hersteller von Android-Smartphones beobachtet außerdem längere Startzeiten bei Apps. Er glaubt, dafür einen Grund gefunden zu haben: „Eine weitere Änderung in ICS gegenüber Gingerbread ist, dass Google das SQL-Handling größtenteils von der nativen Schicht auf die Java-Schicht übertragen hat. Dadurch benötigen Schreib- und Lesevorgänge in der SQL-Datenbank nach unseren Tests länger, was die Apps bremst. Da viele Anwendungen beim Start zahlreiche SQL-Zugriffe durchführen, ist der Startvorgang besonders betroffen.“
Auch die Hardware-Beschleunigung, die Google in Android 4.0 eingebaut hat, kann sich Sony zufolge negativ auswirken. In Tests habe man bemerkt, dass manche Apps mit Hardwarebeschleunigung langsamer wurden. Von diesem Verfahren profitieren Sony zufolge nur grafikintensive Applikationen. Außerdem leere sich der Akku mit der Beschleunigung in einigen Fällen schneller. „Ein Beispiel dafür ist das Abspielen von Videos, bei dem Hardwarebeschleunigung dafür sorgt, dass jeder Frame erst durch die GPU laufen muss, was mehr Strom als sonst erfordert.“
Sony rät Nutzern, sich ein Update auf Ice Cream Sandwich gut zu überlegen. Wenn Gingerbread problemlos läuft, empfiehlt der Hersteller, dabei zu bleiben. Viele Besitzer von Android-Smartphones dürften diesen Kommentar aber fast wie Hohn empfinden, weil es für ihr Gerät immer noch kein Update auf die aktuelle Android-Version gibt – und sie mangels Alternative ohnehin bei Gingerbread bleiben müssen.
[mit Material von James Kendrick, ZDNet.com]
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