TripAdvisor reicht EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Google ein

Mit TripAdvisor hat ein weiterer Online-Reiseanbieter eine EU-Kartellbeschwerde gegen Google eingereicht. Er wirft dem Suchkonzern „wettbewerbswidrige und unfaire Praktiken vor, die dem Wohl des Marktes und der Verbraucher schaden“, wie Bloomberg berichtet.

„Wir hoffen, dass die Kommission sofort korrigierend einschreitet, um einen gesunden Online-Wettbewerb sicherzustellen, der Innovation im Internet fördert“, zitiert Bloomberg aus einer Mitteilung von TripAdvisor. Google liegt die jüngste Beschwerde nach eigenen Angaben noch nicht. Man werde etwaige Bedenken weiterhin mit der Kommission diskutieren, weil es immer Raum für Verbesserungen gebe, sagte Al Verney, Sprecher für Google in Brüssel.

Ende vergangener Woche hatte sich schon TripAdvisors Schwesterunternehmen Expedia den zahlreichen EU-Beschwerden gegen Google angeschlossen. Es will Beweise vorlegen, dass der Internetkonzern durch seine Suchpraktiken einen fairen Wettbewerb verhindere.

Eine Entscheidung von Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia wird nach Ostern erwartet. Er könnte ein offizielles Verfahren gegen Google starten oder die Nachforschungen einstellen.

TripAdvisor ist wie Expedia Teil der Interessengruppe Fair Search, in der sich im Februar etliche Google-Konkurrenten zusammenfanden. Ihr Ziel ist es nach eigenen Angaben, „Wirtschaftswachstum, Innovation und Wahlmöglichkeiten zu fördern“, indem man Alternativen bei der Online- und der Mobilsuche fördere und verteidige.

Insgesamt liegen der EU nun 13 Kartellbeschwerden gegen Google vor. Die Mehrzahl kommt von kleineren europäischen Wettbewerbern, die sich in der Google-Suche abgewertet glauben. Teil von Fair Search ist aber auch Microsoft, das im März 2011 eine Kartellbeschwerde eingereicht hatte. Google „mauert den Zugang zu Inhalten und Daten zu, den Wettbewerber benötigen, um den Anwendern Suchergebnisse zu liefern und Anzeigenkunden anzuziehen“, heißt es darin.

Almunia hatte sich vergangenes Jahr schon einmal besorgt über Googles Position im Suchmarkt geäußert. Eine zweite EU-Untersuchung beschäftigt sich mit Googles Richtlinien zum Schutz der Privatsphäre und der Frage, ob diese ausreichend sind.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago