Von 1200 Symbian-Entwicklern wollen bis zu 400 nicht mehr für Accenture arbeiten. Sie ziehen es vor, gegen eine Abfindung von bis zu 15 Monatsgehältern aus dem Arbeitsverhältnis auszuscheiden. Das hat die englischsprachige Nachrichtensite YLE News aus Finnland recherchiert.
Ihr früherer Arbeitgeber Nokia hatte zugesagt, das Betriebssystem bis 2016 zu unterstützen. Die Weiterentwicklung und Verwaltung der Plattform wurde aber im Herbst dem Consulting- und Outsourcing-Spezialisten Accenture übergeben. Dessen Management konnte offenbar nicht verhindern, dass mehrere Hundert Programmierer das Unternehmen verlassen.
YLE News zitiert dazu den Betriebsratssprecher Sami Sallmén: „Die Mitarbeiter waren nicht gerade zufrieden mit ihrem neuen Arbeitgeber und suchen lieber außerhalb eine neue Herausforderung.“ Es gebe so wenig Arbeit, dass manche wörtlich nur dasäßen und Däumchen drehten. Außerdem gebe es stets „nur Ärger und negatives Feedback“. Das Abfindungspaket sei daher für viele eine willkommene Alternative gewesen.
Laut Schätzungen sind derzeit noch etwa 200 bis 300 Millionen Symbian-Smartphones im weltweiten Einsatz. Unter Nokias Regie gelang es jedoch nicht, auf seiner Basis eine ernsthafte Alternative zu den aufstrebenden Betriebssystemen Android und iOS zu schaffen. CEO Stephen Elop machte dann im Februar 2011 den Schnitt und führte eine Partnerschaft mit Microsoft herbei. 4000 Stellen wurden gestrichen, zusätzlich zu den geplanten 1200 Abgängen zu Accenture.
Das erste moderne Smartphone-Betriebssystem ist dennoch nicht ganz tot. Gestern waren erste Screenshots der kommenden Version „Carla“ aufgetaucht, die eine neue virtuelle Tastatur zeigen, Unterstützung für NFC und Dolby Surround, verbesserte Widgets und einen überarbeteten Browser. Nach Carla sind noch mindestens zwei größere Updates vorgesehen.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeek Europe]
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