Eine Wissenschaftlerin der Johns Hopkins University im US-Bundesstaat Maryland haben eine Möglichkeit entdeckt, wie sich Fehlalarme bei epileptischen Anfällen reduzieren lassen. Sridevi Sarma ist Assistenzprofessorin für Medizintechnik und erforscht neuromedizinische Kontrollsysteme.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden schätzungsweise 50 Millionen Menschen weltweit an Epilepsie. Rund ein Drittel spricht auf herkömmliche Behandlungsmethoden nicht an. Diese Patienten müssen auf Geräte zurückgreifen, die auf elektrische Impulse reagieren, die im Gehirn vor einem Anfall vorkommen – und versuchen, diese zu unterbrechen.
Diese Technik befindet sich immer noch ganz am Anfang. Ein Fehlalarm kommt häufig vor, sodass Impulse ans Gehirn geleitet werden, obwohl kein Anfall vorliegt. „Wir wissen nicht, was es für Auswirkungen auf die Gesundheit hat, wenn man zu häufig Strom ins Gehirn leitet“, erklärte Sarma. „Zudem verkürzen Fehlalarme die Laufzeit der Batterie, die das Gerät antreibt – und sich nur chirurgisch tauschen lässt.“
Sarma und ihr Team verwenden ein System aus drei Komponenten: Elektroden, die mit einem Neurostimulator sowie einem Fühlelement verbunden sind, das sich im Implantat befindet. Ihre Methode hat die Forscherin an vier Patienten getestet, bei denen eine medikamentöse Therapie fehlgeschlagen war. Sie verglich die elektrische Aktivität in den Gehirnen der Probanden vor, während und nach einem Anfall, um den exakten Moment bestimmen zu können, wenn sie beginnen.
Nicht nur entdeckte die Software alle tatsächlichen Anfälle, sie führte im Vergleich zur Konkurrenz auch zu 80 Prozent weniger Fehlalarmen. Die Rate lag bei 0,16 Fehlalarmen pro Stunde beziehungsweise einem Fehlalarm alle 6,25 Stunden. Ihre Ergebnisse hat Sarma zuletzt in der Zeitschrift Epilepsy & Behavior veröffentlicht.
Sarma möchte ihre Software nach eigenen Angaben in einen Mikrochip integrieren, der die neuro-elektrische Aktivität ständig überprüft und sofort auslöst, sobald sich ein epileptischer Anfall aufbaut. Die Technik hat sie sich über ein Programm der Johns Hopkins University patentieren lassen.
[mit Material von Elizabeth Armstrong Moore, News.com]
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