Bericht: Google will mit OpenFlow seine Netzwerkkosten senken

Google sucht anscheinend nach Möglichkeiten, mit Hilfe der Netzwerktechnik OpenFlow die Kosten für den Informationsaustausch zwischen seinen Einrichtungen zu senken. Das hat Urs Hölzle, Senior Vice President für technische Infrastruktur, im Gespräch mit GigaOm erklärt. Das durch Software definierte OpenFlow dient dazu, Änderungen der Konfiguration eines Netzes zu vereinfachen und mehr Sicherheit zu bieten.


Google-Vizepräsident Urs Hölzle (Bild: Google)

Nach Angaben von GigaOm erhofft sich Google, dass sich sein Netzwerk mit OpenFlow künftig ähnlich wie eine Anwendung verwalten lässt. Hölzle zufolge erlaubt das Protokoll, dass die Steuerung der Netzwerkausrüstung über einen zentralen Controller erfolgt.

Bisher verfügt demnach jeder Switch über eine eigene Steuerung, die jemand programmieren muss. Es gebe weder ein ganzheitliches Konzept noch eine Möglichkeit, die Netzwerkaktivitäten von der Hardware zu abstrahieren. Auf Basis von OpenFlow soll sich das Netzwerk dagegen als Ganzes programmieren lassen. Algorithmen helfen dann dabei, bestimmte geschäftliche oder technische Ziele zu erreichen.

„Wir finden vor allem spannend, dass OpenFlow pragmatisch genug ist, um implementiert zu werden, und dass es so aussieht, als würde es seine Versprechen halten“, zitiert GigaOm den Google-Manager. Noch sei man aber nicht so weit, das Projekt zu einem Erfolg zu erklären.

Google testet das Protokoll zum Datenaustausch zwischen seinen Rechenzentren. Hölzle machte jedoch keine Angaben zur Größe des Projekts oder der bisherigen Ersparnis. Der Suchkonzern versuche, sein WAN und Long-Distance-Netzwerk flexibler zu machen und die Auslieferung von Diensten an Nutzer zu beschleunigen – ohne zusätzliche Kosten.

Mit OpenFlow können Unternehmen Netzwerk-Architekturen definieren, die auf Anwendungen basieren – statt Anwendungen an das Netzwerk anzupassen. Dazu werden Routing-Entscheidungen auf höchster Ebene an eine Kontrollstelle auf einem Server delegiert. US-Forscher hatten das Verfahren 2008 entwickelt (PDF), um experimentelle Netzwerke auf der bestehenden Ausstattung der Universität zu ermöglichen.

Neben Hewlett-Packard unterstützt auch Cisco OpenFlow, und zwar mit seiner Switch-Familie Nexus. Zu den wichtigsten Befürwortern zählt zudem die Open Networking Foundation, die 2011 die Deutsche Telekom, Google, Facebook, Microsoft, Verizon und Yahoo gegründet hatten. Auch HP ist inzwischen Mitglied.

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ZDNet.de Redaktion

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