Ein Topmanager von Research in Motion hat den Android Market – der seit einigen Wochen offiziell Google Play heißt – als „chaotische Kloake“ beschimpft. 25 Prozent aller Apps darin seien illegale Kopien, meckerte Alec Saunders auf Twitter.
Zuvor hatte Saunders erklärt, dass RIM das so genannte Sideloading für Endanwender abstellen wolle. Das heißt, dass sich Apps nur noch aus der offiziellen Blackberry App World installieren lassen werden. Auf Nachfrage durch einen Entwickler tweetete Saunders, für Programmierer werde es allerdings weiter eine Möglichkeit geben. Das Ende von Sideloading gelte nur für die Endanwender.
Sideloading auf einem Blackberry Playbook ist auch heute kein einfacher Vorgang: Apps im APK-Format müssen in .BAR umgewandelt werden, das Playbook muss im Entwicklermodus laufen, und eine spezielle App ist auch nötig. Allerdings lässt sich Sideloading nutzen, um Raubkopien auf ein Playbook zu laden – das ist aber nicht sein Hauptzweck.
Saunders, der bei RIM Vizepräsident für Developer Relations ist, also für die Beziehungen zu Entwicklern zuständig, glaubt, seiner Klientel damit etwas Gutes zu tun. Er vertritt die Ansicht, dass Programmierer es nicht schätzen, wenn sich der offizielle App Store eines Geräts umgehen lässt. Man wolle es nicht so weit wie der Android Market kommen lassen, schreibt Saunders – und erklärt damit indirekt die restriktive Welt von Apple zum Vorbild.
Schon im Februar hatte Saunders mit seiner ganz eigenen Perspektive auf die Blacberry App World für Schlagzeilen gesorgt. Damals behauptete er, RIMs Nutzer kauften mehr Bezahlprogramme als die Android-Gemeinde. Mit einer Blackberry-App lasse sich 40 Prozent mehr Umsatz machen als mit einem Android-Programm. Und 13 Prozent aller Blackberry-Entwickler hätten bisher über 100.000 Dollar Umsatz erzielt – mehr als mit Android oder iOS.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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