Yahoo-CEO Scott Thompson stellt neue Strategie vor

Yahoo fasst seine Geschäfte ab dem 1. Mai in drei Bereiche zusammen: Verbraucher, Regionen und Technologien. Das hat CEO Scott Thompson in einem Rundschreiben an seine Mitarbeiter angekündigt, das News.com vorliegt. Demnach will Thompson sein Unternehmen stärker auf seine Kunden ausrichten. Als erstes hatte All Things Digital von der Reorganisation berichtet.

„Es ist Zeit für Yahoo, voranzukommen – und zwar schnell“, heißt es in dem Rundschreiben. „Ich will, dass sich jeder von uns vor Augen hält: Bei dem, was wir tun, geht es um unsere Kunden, nicht um uns. Damit Yahoo in seinem Kerngeschäft erfolgreich sein kann, muss für jeden der Kunde an erster Stelle stehen.“

Die neue Consumer-Sparte wird aus drei Abteilungen bestehen: Media, Connections und Commerce. Sie soll sich auf „relevante und personalisierte Inhalte und Dienste“ für Yahoo-Nutzer konzentrieren. Es ist geplant, die Angebote in den Bereichen Nachrichten, Finanzen und Sport auszubauen. Die Abteilung Connections soll zudem die Dienste Mail, Messenger und Flickr verbessern. Commerce hingegen ist dafür zuständig, Inserenten und Werbeagenturen zu einer höheren Rendite zu verhelfen.

Die Aufgabe der Sparte Regionen besteht darin, die weltweiten Aktivitäten des Internetkonzerns zu gliedern, damit sich jede Region auf ihr Werbegeschäft konzentrieren kann. Sie hat dem Rundschreiben zufolge die Verantwortung für Yahoos Umsatz.

Die Technology Group soll sich um die Kernplattform kümmern und neue Produkte entwickeln. In ihr Ressort fällt auch die Betreuung der Infrastruktur des Unternehmens. Zudem soll sie die Abteilungen Consumer und Regionen unterstützen.

Es ist nicht das erste Mal, das Yahoo umstrukturiert wird. 2009 hatte die damalige Yahoo-Chefin Carol Bartz weniger als zwei Monate nach ihrem Amtsantritt den Internetkonzern neu ausgerichtet. Auch bei ihr standen die Kunden im Mittelpunkt. Allerdings war es ihr nicht gelungen, ihre Pläne umzusetzen, was schließlich auch zu ihrer Entlassung geführt hatte. Es bleibt abzuwarten, ob Thompson erfolgreich sein wird, wo Bartz gescheitert ist.

Eine offizielle Bestätigung seitens Yahoo steht noch aus. Der Aktienkurs des Unternehmens fiel nach Bekanntwerden der Reorganisation im Lauf des gestrigen Handelstags um 0,11 Dollar oder 0,73 Prozent auf 14,99 Dollar.

Erst in der vergangenen Woche hatte Yahoo angekündigt, 2000 Mitarbeiter zu entlassen. Der Jobabbau soll dem Unternehmen helfen, jährlich rund 375 Millionen Dollar einzusparen. Zu dem Zeitpunkt sprach Thompson davon, ein kleineres, flinkeres und profitableres Yahoo sei besser aufgestellt, um Verbraucher und die Branche mit benötigten Innovationen zu versorgen. „Unser Ziel ist es, zu unserem eigentlichen Zweck zurückzukehren – unsere Kunden und Werbetreibenden an die erste Stelle zu setzen“, sagte Thompson.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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