Research In Motions Connected-Anwendungen für Facebook und Twitter können demnächst auch auf Blackberry Messenger (BBM) zugreifen. Das hat der Hersteller in seinem Blog mitgeteilt. Ausgerollt werden die Updates demnach in den kommenden zehn Tagen. RIM weist jedoch darauf hin, dass nicht alle sogenannten BBM Connected Apps weltweit verfügbar sind.
Über die Integration haben Nutzer künftig die Möglichkeit, ihren Facebook-Status oder Twitter-Updates automatisch mit Kontakten aus dem Blackberry Messenger zu teilen. Auch Blackberry Travel, BBM Music und die Blackberry App World werden RIM zufolge mit BBM verknüpft.
„Diese Updates sind großartige Neuigkeiten für Entwickler, die die BBM Social Platform einsetzen, um ihre Apps sichtbarer und einacher auffindbar zu machen“, heißt es im Blogeintrag. „Sie sind eine noch bessere Neuigkeit für BBM-Anwender, die neue App-Erlebnisse entdecken und mit ihren BBM-Kontakten teilen wollen.“ Nach Angaben von PC Mag sind bisher rund 800 Blackberry-Apps mit BBM verknüpft.
Erst Ende März hatte RIMs neuer CEO Thorsten Heins verkündet, man erwäge, aus der Mediendistibution und anderen auf Heimanwender zentrierten Bereichen auszusteigen. „Wir führen eine umfassende Prüfung der strategischen Optionen durch, die Partnerschaften und Joint Ventures einschließt, aber auch Lizenzen und andere Wege, um RIMs Stärken zu nutzen und den Wert für unsere Aktionäre zu maximieren.“ Heins erwähnte als Beispiele für Stärken die Verwaltung mehrerer Geräte und die Angebote für Unternehmen.
Alan Panezic, Chef von RIMs Enterprise-Sparte, ruderte jedoch Anfang April zurück: „Es gab einmal zwei eigenständige Märkte: Hier war der Enterprise-Markt und dort der Markt für Privatkunden, und sie sollten sich nie berühren.“ Während der vergangenen Jahre habe sich das komplett geändert. „Es gibt jetzt diesen einen großen Konsumentenmarkt. Aber außerdem ist da noch dieser sehr wichtige und einflussreiche Käufer, nämlich der CIO und seine Teams.“
Zwar wolle sich der Blackberry-Hersteller wieder stärker auf seine Geschäftskunden konzentrieren, private Konsumenten blieben aber nicht außen vor, erklärte Panezic. Die Märkte für Unternehmen und Verbraucher seien mittlerweile weitgehend identisch. Die wirkliche Herausforderung liege in dem in vielen Firmen vorherrschenden Trend, dass Mitarbeiter ihre eigenen Geräte auch für die Arbeit nutzen („Bring Your Own Device“, BYOD).
Research In Motion hatte im vierten Fiskalquartal 2012 einen Verlust von 125 Millionen Dollar oder 0,24 Dollar je Aktie verbucht. Der Umsatz schrumpfte um 25 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar. Angesichts dieses Ergebnisses wollte CEO Thorsten Heins Ende März keinen Ausblick auf die Folgequartale geben. Dies lässt sich durchaus als Einsicht auf Seiten von RIM deuten: Seine Vorgänger hatten weit überzogene Prognosen mehrfach weit verfehlt. Jetzt heißt es nur, man erwarte „anhaltenden Druck auf Umsatz und Gewinn im gesamten Finanzjahr 2013“.
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