Oracle hat einen Development Milestone Release (DRM) von MySQL 5.6 zum Herunterladen freigegeben. MySQL 5.6.4 kommt unter anderem mit verbesserten Replikationsfunktionen, wie der Hersteller in einem Blogeintrag mitteilt.
Der DRM enthält zudem einige experimentelle Funktionen – darunter die Option, das SQL-Framework zu umgehen, um vor allem in komplexen Datensätzen schnellere Datenabfragen zu ermöglichen. Auch die Art, wie MySQL Daten repliziert, haben die Entwickler verbessert. Dafür ist unter anderem die Technologie Global Transaction Identifiers (GTID) verantwortlich. Sie stellt sicher, dass das System nach der Replikation die Daten verfolgen kann. Das erleichtert im Problemfall das Umschalten auf den duplizierten Server. Derzeit ist das über Drittanbieter schon möglich; GTID erlaubt die Funktion erstmals direkt in MySQL.
MySQL 5.6.4 führt Befehle wie Order By oder Filesort in der bestmöglichen Reihenfolge aus. Komplexe Abfragen oder auch Ergebnisse lassen sich jetzt in einem Arbeitsschritt erledigen. Auf diese Weise nimmt die Datenbank den zugreifenden Anwendungen einige Schritte ab. Für den Einsatz bei Web-Anwendungen untersützt die Datenbanksoftware nun auch das Format JSON (JavaScript Object Notation).
Die genannten Funktionen werden auf jeden Fall in der finalen Version von MySQL 5.6 enthalten sein. Daneben experimentieren Oracle und externe Entwickler mit weiteren Funktionen, die es aber möglicherweise erst in eine der nächsten Finalversionen schaffen werden. Testen lassen sie sich aber schon jetzt.
Zu nennen ist hier etwa eine neue Schnittstelle, die es Anwendungen ermöglicht, die SQL-basierte API zu umgehen und direkt auf die Datenbank-Engine InnoDB zuzugreifen. Sie bildet die Technik memcache nach, wie sie unter anderem von Facebook eingesetzt wird – hauptsächlich, um große Datenmengen schneller abfragen zu können.
Eine weitere experimentelle Funktion sorgt dafür, dass zwei Anwendungen parallel auf den Datenbankindex zugreifen und Daten schreiben können. Ebenfalls neu ist eine so genannte Flushing-Funktion, die die InnoDB-Engine beim Schreiben von Daten stets genügend Speicher zur Verfügung stellt, was den Datendurchsatz beschleunigen soll.
Anscheinend kann MySQL 5.6 mit sogenannten NoSQL-Datenbanken mithalten, wie sie gern für Web-Anwendungen zum Einsatz kommen. Oracle nennt jedoch nach wie vor keinen Termin, wann es die finale Version der Datenbanksoftware veröffentlichen will. Version 5.5 war im Dezember 2010 erschienen.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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