Windows und OS X fürs iPad: diese Apps machen es möglich

Per Remote-Zugriff kann man mit dem iPad von überall aus auf Windows-, Mac- oder Linux-Rechner und die darauf liegenden Daten zugreifen. Durch die Kombination einer App mit der dazugehörigen Streaming-Software wird das iPad in kürzester Zeit selbst zum Windows- oder Linux-PC beziehungsweise Mac. Bei Bedarf auch mit voller Touch-Unterstützung. Aber auch Cloud-Dienste, die ein eigenes – virtuelles – Remote-System aufsetzen, gibt es immer häufiger. ZDNet hat sich die interessantesten Applikationen angesehen.

LogMeIn

Die App des gleichnamigen Herstellers ermöglicht den Fernzugriff via WLAN oder 3G vom iPad aus auf den Windows- oder Linux-PC oder den Mac. Dateien auf dem Rechner lassen sich damit bequem von unterwegs abrufen und bearbeiten. Auch LogMeIn ist auf Touch-Bedienung optimiert. Die Basis-Version ist kostenlos, ein Upgrade auf die kostenpflichtige Pro-Version direkt aus der App heraus möglich. In der Pro-Version LogMeIn Free steht dann auch die HD-Video- und Tonübertragung von LogMeIn-Pro-Computern auf das Smartphone beziehungsweise Tablet für eine nahtlose Fernsteuerung zur Verfügung. Das gilt derzeit nur für Windows – für Macs wird diese Option in Kürze folgen. Außerdem lassen sich beliebige Cloud-Dienste mit der App verknüpfen, Dateien und Ordner zwischen Computern und Speichermedien übertragen und Dokumente per Fernzugriff auf AirPrint-fähigen Druckern ausgeben.

Auch der Zugriff und die Übertragung von Fotos in das oder aus dem Fotoarchiv des iPads ist kein Problem. Die Pro-Version wird in Form eines Abos angeboten und kostet für ein Jahr 39,99 Dollar, für 6 Monate 29,99 Dollar oder für 3 Monate 19,99 Dollar. Alternativ kann man auch zu LogMeIn Ignition greifen, das der Pro-Lösung entspricht und als Kaufversion einmalig 94,99 Euro kostet.

nivio

Der Dienst von nivio funktioniert ähnlich wie der weiter unten vorgestellte OnLive Desktop. Die gewünschten Programme werden direkt vom Server von nivio auf das Tablet gestreamt, aber anders als bei OnLive gibt es hier offenbar keine Lizenzprobleme mit Microsoft. Der Anwender bekommt die vollständige Nutzeroberfläche, die er von Windows 7 kennt, und kann auf Wunsch Microsoft Office nutzen. Auch Flash-Inhalte lassen sich dann auf dem iPad darstellen. Der Dienst kostet inklusive 10 GByte Cloud-Speicher fünf Euro im Monat, dafür kann Windows 7 zehn Stunden auf dem Tablet genutzt werden. Für einen unbegrenzten Zugang muss man 15 Euro monatlich zahlen. Derzeit kann man sich in Deutschland zwar bereits registrieren, den Dienst aber noch nicht nutzen.

Parallels Mobile

Mac-User, die auf die Virtualisierungslösung Parallels Desktop setzen, um auf ihrem Rechner verschiedene Betriebssysteme zu nutzen, können mit Parallels Mobile für 4,99 Euro jetzt von unterwegs per WLAN oder UMTS vom iPad aus auf den Rechner zugreifen. Auf dem iPad wird dann eine virtuelle Desktop-Oberfläche abgebildet, über die sich die Daten bearbeiten lassen. Für die Anmeldung in der App sind eine bei Parallels Desktop hinterlegte E-Mail-Adresse und das zugehörige Passwort erforderlich. Mit der aktuellen Version – die iOS 4.0 voraussetzt – lassen sich dank Sound-Unterstützung auch Audio-Dateien vom Mac abspielen.

Remote Desktop Lite – RDP

Die kostenlose App von MochaSoft ermöglicht vom iPad über WLAN oder UMTS vollen Zugriff auf den Windows-PC (unterstützt werden XP, Vista und Windows 7). Das Streamen der Windows Home Edition funktioniert nicht, da Unterstützung für das RDP-Protokoll fehlt. Die Vollversion Remote Desktop – RDP kostet 4,99 Euro.

Splashtop HD

Mit Splashtop Remote Desktop for iPad (Splashtop HD) kann man bequem vom iPad über WLAN und UMTS auf PC-Programme, Spiele, Multimedia-Inhalte und Dateien zugreifen. Die Remote-Desktop-App für 3,99 Euro ist zudem in der Lage, hochauflösende Videos und Audios vom PC oder Mac zu streamen und etwa mit PowerPoint, Word, Excel, Outlook oder Quicken zu interagieren. Voraussetzung ist ein Mac oder PC mit installiertem Spashtop Streamer, der kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

TeamViewer HD für Fernsteuerung

TeamViewer HD bietet Zugriff auf den eigenen Computer oder auch andere freigebene Computer und damit auf alle Programme und Dokumente. Dateien lassen sich beliebig kopieren. Die Steuerung ist über Multi-Touch Finger-Gesten möglich, außerdem steht eine vollständige Tastatur inklusive Sondertasten zur Verfügung. Entfernte Computer lassen sich über TeamViewer beispielsweise auch neu starten, und der iPad-Nutzer kann deren Bildschirmauflösung verringern.

Die Free-Version von TeamViewer bietet exakt denselben Funktionsumfang wie die Pro-Version für 99,99 Euro. Die Lizenz der kostenlosen Version ist allerdings auf die Nutzung im privaten Umfeld beschränkt.

Win8 Metro Testbed

Mit der App Win8 Metro Testbed richtet sich Splashtop vor allem an Entwickler und Fachleute, die die aktuelle Beta von Windows 8 in vollem Umfang auf ihrem Tablet auszuprobieren wollen. Das kommende Microsoft-Betriebssystem wird dabei nicht direkt auf dem iPad installiert, sondern lediglich von einem PC auf das Gerät gestreamt. Auf diese Weise erhalten Anwender einen Vorgeschmack, wie Windows 8 auf einem Touchscreen-Gerät funktioniert.

Voraussetzung ist ein PC, auf dem die Windows 8 Consumer Preview installiert ist – idealerweise mit Dual-Core-CPU. Zunächst muss Win8 Metro Testbed auf dem iPad installiert, dann die kostenlose Streamer-Software von Splashtop heruntergeladen und auf den Windows-8-PC aufgespielt werden, um die Kommunikation mit dem iPad zu ermöglichen. Die Eingabe eines Sicherheitscodes soll gewährleisten, dass nur der richtige Nutzer Zugriff vom iPad auf den PC erhält.

Alle Tablet-Features und -Gesten von Windows 8 sind auf dem iPad voll zugänglich. Einige zusätzliche Features sind über ein kleines Symbol in der unteren rechten Ecke aufrufbar. Tippt man es einmal an, öffnet sich ein virtuelles Keyboard. Bei zweimaligem Tippen erscheint ein Kontextmenü, über das beispielsweise der Mauszeiger aktiviert, die Bildschirmdrehung blockiert, Navigationstasten angezeigt und die Verbindung getrennt werden können. Die App kostet 20 Euro.

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ZDNet.de Redaktion

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