Nokia hat drei Tage früher als angekündigt ein Softwareupdate für sein bisher nur in den USA erhältliches Windows-Phone-Flaggschiff Lumia 900 veröffentlicht. Es soll die von Nutzern gemeldeten Probleme beim Aufbau einer Datenverbindung beheben, die Nokia zufolge aus einem Fehler in der Speicherverwaltung resultieren.
Die Aktualisierung wird nicht „over the air“ verteilt. Stattdessen müssen Lumia-900-Besitzer unter Windows die Zune-Software und unter Mac das Programm Windows Phone 7 Connector nutzen, um das Update herunterzuladen und auf ihr Gerät zu übertragen.
Um die Markteinführung des Windows-Smartphones nicht zu gefährden, bietet Nokia zusammen mit dem Netzbetreiber AT&T betroffenen Kunden einen kostenlosen Austausch ihres Geräts an. Bis zum 21. April erhalten alle Käufer zudem eine Gutschrift über 100 Dollar, die mit ihrer nächsten Mobilfunkrechnung verrechnet wird. Das gilt nicht nur für bisherige Kunden, sondern auch für potenzielle Käufer, die somit den subventionierten Kaufpreis von 99,99 Dollar erstattet bekommen.
Nokias Bemühungen zeigen, wie sehr es auf den Erfolg seines neuen Windows-Phones angewiesen ist. Mit dem Lumia 900 gelingt oder scheitert der Wiedereintritt in den US-Markt. Obwohl seine Marktanteile im US-Handymarkt im Jahr 2002 stolze 35 Prozent betrugen und Nokia in den USA noch immer einen guten Ruf hat, kamen seine Geräte in den letzten Jahren kaum noch in die Läden. Die Netzbetreiber nahmen sie nicht in ihr subventioniertes Angebot auf. Nokia wurde daher kaum noch als relevanter Marktteilnehmer, sondern vielmehr als Nischenanbieter mit kostspieligen, nicht vertragsgebundenen Smartphones wahrgenommen.
[mit Material von Lynn La, News.com]
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