Facebook hat das Start-up Tagtile übernommen, das auf Kundenbindung im Handel spezialisiert ist. Sein Personal, das nur aus zwei festangestellten Kräften – den beiden Gründern – besteht, kommt zu Facebook. Der Dienst wird laut einer Mitteilung an die Anwender weiterlaufen, bis es ein neues strategisches Konzept gibt. Neue Kunden nimmt Tagtile aber nicht mehr an.
Tagtiles System besteht aus einer vor Ort in Geschäften installierten Hardware und einer Smartphone-App für Android und iOS. Jeder Besuch eines Kunden im Laden wird über NFC registriert und aufgezeichnet. Für den Kunden gibt es Treuepunkte. Der Händler kann ihn durch gezielte Angebote zu einer Rückkehr in den Laden motivieren. Und Tagtile selbst beziehungsweise Facebook liegen die gesammelten Daten vor, wer wann wo und was einkauft.
Schon bisher bietet Tagtile auch eine Integration von Facebook und Twitter. So kann der Nutzer seine Freunde und Bekannten informieren, wo er einkaufen war und ob er zufrieden ist.
Facebook versucht mutmaßlich, E-Commerce als zweite große Umsatzquelle neben Anzeigen aufzubauen. Nach seinem Börsengang benötigt es dringend ein zweites Standbein für den Fall, dass das Anzeigengeschäft einmal schwächelt. Entwickler, die mit standortbasierten Diensten vertraut sind, hat Facebook schon aus der Übernahme von Gowalla bekommen. Der Lokalisierungsdienst selbst wurde abgeschaltet, weil Facebook an ihm in seiner ursprünglichen Form nicht interessiert war.
[mit Material von Emil Protalinki, ZDNet.com]
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