Toshiba hat IBM den Geschäftsbereich „Retail Store Solutions“ abgekauft, der Terminalsystem und Kassen für den Einzelhandel herstellt. Der japanische Elektronikkonzern zahlt dafür 68 Milliarden Yen oder umgerechnet 642 Millionen Dollar.
IBM hat in diesem Geschäftsbereich im vergangenen Jahr mit rund 1000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,15 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Die Toshiba-Tochter Toshiba TEC steigt durch die Übernahme zum weltgrößten Hersteller von Kassensystemen auf. Sie bestehen aus Hardware, Software und integrierten Laden-Lösungen.
Teil des Übernahmevertrags ist auch eine langjährige Partnerschaft im Hinblick auf das Thema „Smarter Commerce“, in deren Rahmen beide Unternehmen ihre Lösungen zusammenlegen. IBM deckt IT-Anforderungen der Retailer vom Einzelhändler bis zum Datenzentrum ab. Toshiba bringt seine auf Endkunden spezialisierten Kassensysteme mit ein. Letztere sollen verstärkt in die beim Händler vorhandenen IT-Systeme integriert werden.
Toshiba hofft, die Übernahme gegen Ende des zweiten Quartals 2012 oder Anfang des dritten abschließen zu können. Als Übergang schaffen beide Firmen eine gemeinsame Holding, an der Toshiba Tec 80,1 Prozent der Anteile erwirbt, während IBM zunächst 19,9 Prozent bekommt, die es nach und nach abstoßen wird.
Für IBM bedeutet der Verkauf die Trennung von einer weiteren Sparte, die es nicht mehr zu seinem Kerngeschäft zählt. Derzeit ist es mit 22 Prozent Marktanteil aber führend bei Kassensystemen, wie Reuters unter Berufung auf Nikkei berichtet. Toshiba nimmt mit 7 Prozent den vierten Platz ein.
[mit Material von Sibylle Gaßner, silicon.de, und Ellyne Phneah, ZDNet Asia]
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