Greenpeace hat eine Studie (PDF) zur Stromnutzung führender Webunternehmen vorgelegt. Yahoo mit 56,4 Prozent sauberer Energie führt hier knapp vor Dell mit 53,3 Prozent. Auch Google mit 39,4 Prozent und Facebook mit 36,4 Prozent nennt Greenpeace als positive Beispiele.
Kritik üben die Umweltschützer an Amazon, Apple, Microsoft und Twitter. Die Apple iCloud beispielsweise wird zu 55,1 Prozent von Kohle- und zu 27,8 Prozent von Atomstrom getrieben. Twitter und Amazon gibt Greenpeace auch schlechte Noten für fehlende Transparenz. Die hintersten Plätze nehmen aber die Business-Lösungen von Salesforce und Oracle ein. Oracle kommt auf 7, 1 Prozent Anteil aus erneuerbaren Energien, Salesforce auf 4 Prozent.
Die Effizienz der Rechenzentren wird nur durch eine zusätzliche Note bewertet, wobei keiner der Anbieter die Bestnote A erreicht. Twitter ist als einziger Anbieter so wenig effizient, dass er die schlechteste Note F erhält. Greenpeace merkt an, dass sowohl AWS als auch Apple den Schätzungen zum Strommix widersprochen hätten, aber keine alternativen Berechnungen vorlegen wollten. Greenpeace habe die verfügbaren Information nach einem konservativen Modell durchgerechnet. Laut eigenen Angaben (PDF) für 2011 betreibt Apple seine Anlagen in Austin (Texas), Elk Grove (Kalifornien) und Cork (Irland) zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Auch das geplante Rechenzentrum in North Carolina soll angeblich zu 100 Prozent mit Solarstrom betrieben werden.
Die Studie erklärt auch, wie Internetfirmen ihren Stromverbrauch in nachhaltige Bahnen lenken können. Zu den wichtigsten Faktoren zählt die Wahl des Standorts. Als Beispiel nennt Greenpeace das von Verne Global gebaute Rechenzentrum von Greenqloud auf Island, das zu fast 100 Prozent aus Geothermie und Wasserkraft gespeist wird. Aber auch Yahoo kann mit einem Rechenzentrum in Lockport (US-Bundesstaat New York) auf 15 Megawatt Wasserkraft zugreifen. Zu 100 Prozent mit Wasserkraft wird zudem Facebooks Rechenzentrum im schwedischen Lulea betrieben.
Greenpeace fordert von allen IT-Unternehmen, ihre Clouds mit erneuerbaren Energien zu betreiben oder direkt in Ökostrom zu investieren. Zudem sollen die Firmen ihren Energieverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß veröffentlichen und sich bei Stromversorgern und Regierungen für den Ausbau von Ökostrom einsetzen. Den Nutzern stellt es ein E-Mail-Formular bereit, um Amazon, Apple und Microsoft ihren Wunsch nach sauberen Clouds zu übermitteln.
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