Symantec zufolge nimmt die Verbreitung des Mac-Trojaners Flashback weiterhin von Tag zu Tag ab, aber langsamer als von den Sicherheitsexperten vorausgesagt. Die Zahl der infizierten Rechner sei seit dem 6. April von schätzungsweise 600.000 auf etwa 140.000 am 16. April gesunken, heißt es im Symantec-Blog.
Der Trojaner nutzt ältere Java-Lücken aus, um sich auf einem anfälligen System einzunisten und anschließend persönliche Informationen zu stehlen. Am 3. April hatte Apple Java aktualisiert, um die Lücken unter Mac OS X 10.7 Lion und 10.6 Snow Leopard zu schließen. Inzwischen bietet es wie mehrere Sicherheitsanbieter auch ein Removal Tool an, das die Malware aufspüren und entfernen soll. Zudem arbeitet es nach eigenen Angaben weltweit mit Internet-Service-Providern zusammen, um das Befehls- und Kontrollnetzwerk des Trojaners abzuschalten.
Flashback injiziert Code in Browser oder andere Anwendungen des Systems. Beim späteren Start dieser Programme kontaktiert der Trojaner seine Kommandoserver und versucht, Screenshots sowie persönliche Informationen zu senden. Die jüngsten Varianten können einen ungepatchten Rechner auch per Drive-by-Download infizieren. Ein Mac-Nutzer muss dafür nur auf eine manipulierte Webseite gelockt werden.
Symantec zufolge generiert der Trojaner jeden Tag einen neuen Domain-Namen, den er nutzt, um Verbindung zum Kontrollserver aufzunehmen. Nach einer eingehenden Analyse habe man festgestellt, dass er sich dabei nicht auf Top Level Domains (TLDs) mit der Endung .com beschränke, sondern auch die TLDs .in, .info, .kz und .net verwende. Heute lautet der Name demnach „eeejudpyefmsnd“ plus eine der Endungen, morgen „lequkvmlratgsm“ und am Freitag dem 20. April „bwincdwtyxsorh“. Neuerdings empfängt Flashback laut Symantec aktualisierte Listen seiner Kommandoserver auch via Twitter, indem es nach Einträgen mit bestimmten Hashtags sucht.
Nach Kaspersky und Sophos warnt nun auch Symantec vor einem weiteren Mac-Trojaner, der dieselben Java-Lücken ausnutzt wie Flashback: OSX.Sabpab. Einige Varianten verbreiten sich auch über manipulierte Microsoft-Word-Dokumente. Sie öffnen eine Hintertür und ermöglichen es Angreifern so, persönliche Daten zu stehlen.
Unabhängigen Sicherheitsexperten zufolge handelt es sich bei Flashback um die bislang größte Infektion von Apples Mac-Plattform. Die Zeiten, in denen Mac OS als immun gegen Schaftsoftware aller Art galt, seien endgültig vorbei. Wie Nutzer ihr System vor Bedrohungen aus dem Netz schützen können, erläutert der ZDNet-Artikel „Flashback-Trojaner: So sichert man Macs effektiv ab„.
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