Rückzieher: Sergey Brin lobt Apple und Facebook

Google-Gründer Sergey Brin hat seine harsche Kritik an Apple und Facebook mit der Aussage, sie gefährdeten das freie Internet, teilweise zurückgezogen. Der Artikel des Guardian sei „eine kurze Zusammenfassung einer langen Diskussion“ gewesen. Vor allem in der sekundären Berichterstattung seien seine Gedanken verfälscht worden.


Sergey Brin (Bild: Google)

„Um das zu klären, ich glaube nicht, dass dieses Problem mit einer Zensur durch Regierungen auf einer Stufe steht“, schreibt der Executive Officer für spezielle Projekte von Google jetzt bei Google+ über seine Kritik an einzelnen Firmen. „Darüber hinaus bewundere ich zwei der Firmen, über die wir gesprochen haben – Apple und Facebook. Ich war immer von Apples Produkten begeistert. Diesen Beitrag schreibe ich auf einem iMac und mit einer Apple-Tastatur, die ich seit sieben Jahren in Ehren halte.“

Auch Facebook widmete er einige konziliante Worte: „Facebook hat dabei geholfen, hunderte Millionen Menschen zu verbinden, stieg zum Werkzeug politischer Meinungsäußerung auf und war ein wichtiges Mittel für den arabischen Frühling. Beide Firmen haben entscheidend zum freien Informationsfluss auf der Welt beigetragen.“

Gegenüber dem Guardian war Brin vor allem auf Interessenkonflikte zwischen diesen Firmen und Google eingegangen. Facebook erschwere es seinen Nutzern, ihre Daten auf andere Dienste zu übertragen, sagte er, wobei er sich vermutlich auf Google+ bezog. Auf der anderen Seite sauge Facebook „schon seit Jahren Google-Mail-Kontakte ein.“ Apple und Facebook unterdrückten außerdem Innovationen und riskierten mit ihrem Verhalten eine Balkanisierung des Web. Seiner Ansicht nach würde es Google nicht geben, wenn Facebook zur Zeit seiner Gründung schon so dominant gewesen wäre. „Man muss nach ihren Regeln spielen, die wirklich sehr restriktiv sind.“ Google habe nur deswegen eine Suchmaschine entwickeln können, weil das Web offen gewesen sei.

In seinem jetzigen Beitrag betont er dagegen stärker die Gefahren, die dem Internet durch die Kontrollwünsche von Regierungen drohen. „Egal wie Sie über digitale Ökosysteme oder Google denken, glauben Sie nicht, dass das freie und offene Internet vor Eingriffen von Regierungen geschützt ist. In dem Maß, wie der freie Informationsfluss die Mächtigen bedroht, versuchen sie, ihn zu unterdrücken.“

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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