Blackberry-Hersteller Research In Motion gewinnt nach eigenen Angaben immer mehr Entwickler – und das obwohl einige Hersteller ihre Apps nicht mehr für Blackberry-Systeme anbieten. Das berichtet Bloomberg.
Ein Beispiel ist demnach YouMail, das Voicemail-Dienste für verschiedene Smartphones anbietet. Das Unternehmen erklärte, es stelle die Arbeit an der Blackberry-Version seiner Visual-Voicemail-App ein – aufgrund eines „stetigen Exodus“ von Nutzern, die zu Apples iPhone und Android-Geräten abwanderten.
Alec Saunders, RIMs Vizepräsident für Entwicklerbeziehungen, setzte sich in einem Blogeintrag zur Wehr. Er bezeichnete YouMails Aussage als „ein bisschen skurril“ und erklärte, dessen Grundannahme sei schlicht falsch. Zwar habe Blackberry „herausfordernde Zeiten vor sich“, Visual Voicemail sei aber einfach „kein Geschäft mehr“, weil die Funktion in viele Handys schon integriert sei.
„Entwickler wenden sich nicht von Blackberry ab“, sagte Saunders gegenüber Bloomberg. Die Zahlen sagten etwas anderes. Dem RIM-Manager zufolge waren im Februar 34.000 Programmierer für die Blackberry App World registriert – gegenüber 9600 im Jahr zuvor.
RIMs neuer CEO Thorsten Heins hatte Ende März erklärt, er erwäge alle strategischen Optionen. Zuvor hatte der Hersteller erwartet schlechte Quartalszahlen abgeliefert. Heins zufolge könnte RIM aus der Mediendistribution und anderen auf Heimanwender zentrierten Bereichen aussteigen. Einen Verkauf oder eine Zerschlagung des Unternehmens schloss er aber aus.
Alan Panezic, Chef von RIMs Enterprise-Sparte, sagte Anfang April, sein Unternehmen habe sich gedanklich davon verabschiedet, dass es klar getrennte Märkte für Unternehmen und Privatkunden gebe. Zwar wolle sich der Blackberry-Hersteller wieder stärker auf seine Geschäftskunden konzentrieren, private Konsumenten blieben aber nicht außen vor. Der Markt für Unternehmen und Verbraucher sei mittlerweile weitgehend identisch. Die wirkliche Herausforderung liege in dem in vielen Firmen vorherrschenden Trend, dass Mitarbeiter ihre eigenen Geräte auch für die Arbeit nutzten („Bring Your Own Device“, BYOD).
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