RapidShare und MediaFire distanzieren sich von Megaupload

RapidShare und MediaFire haben sich gegen Anschuldigungen zur Wehr gesetzt, dass Filehoster per se das Urheberrecht verletzten. Sie distanzierten sich im gleichen Atemzug von Megaupload, das Ende Januar vom FBI geschlossen worden war. Dessen Gründer Kim Schmitz alias Kim Dotcom ist derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß.


Paramount hat fünf Filehoster als Feinde ausgemacht (Bild: Paramount Pictures).

Megauploads Ansatz bei Internetpiraterie sei „sehr weit weg von dem, was wir tun und wofür wir stehen“, sagte Daniel Raimer, Chef von RapidShares Rechtsabteilung, gegenüber US News & World Report. „Wir können Nutzern garantieren, dass ihre Dateien bei uns gut aufgehoben sind.“

Die schweizerische Firma löscht illegale Kopien, sobald sie entdeckt werden. Nach Unternehmensangaben ist ein Drittel seiner 60 Mitarbeiter dafür abgestellt.

Sein Anliegen hat RapidShare anscheinend jetzt auch an die US-Presse herangetragen und ein Anti-Piraterie-Manifest für einen „verantwortungsvollen Umgang“ von Cloud-Storage-Unternehmen veröffentlicht. Wiederholungstäter sollen etwa vom Dienst ausgesperrt werden. Zudem sollen Anbieter eine gültige E-Mail-Adresse von Nutzern verlangen. Auch will der Filehoster künftig in den AGB darauf hinweisen, dass er berechtigt ist, die digitalen Schließfächer seiner Anwender auf illegale Kopien zu durchsuchen.

MediaFire reagierte indes auf die Vorwürfe von Paramount-Manager Alfred Perry. Der hatte Anfang April verkündet, Megaupload sei nur der Anfang gewesen. Er nannte auf der Konferenz „On Copyright“ jene Anbieter, die aus Sicht der US-Filmindustrie die größten „Schurken“ sind: Putlocker, Wupload, Depositfiles, FileServe und MediaFire.

MediaFires Mitgründer Tom Langridge wandte sich in der Folge schriftlich an News.com und listete die Maßnahmen auf, die sein Unternehmen einsetzt, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden. MediaFire arbeite zudem mit den Branchenverbänden der Film- und Musikindustrie zusammen – der Motion Picture Association of America (MPAA) und der Recording Industry Association of America (RIAA).

Vertreter der Branchenverbände zeigten sich indes wenig beeindruckt von der Offensive der Filehoster. Bezüglich RapidShare erklärte ein Sprecher der Musikindustrie: „Wir begrüßen die Tatsache, dass RapidShare zur Kenntnis nimmt, dass sein Dienst als illegaler Distributionspunkt für urheberrechtlich geschütztes Material verwendet wird.“ Die angekündigten Kontrollmethoden seien jedoch nicht effektiv genug. „Das hier ist keine Debatte über eine bestimmte Technik – seriöse cloudbasierte Dienste bieten viele nützliche Möglichkeiten -, hier geht es um ein bestimmtes Geschäftsmodell“, heißt es in der Stellungnahme. RapidShare erlaube neben der sicheren Verwahrung von Dateien auch deren uneingeschränkte Verteilung – „ohne angemessene Schritte zu setzen, diese illegale Aktivität zu verhindern“.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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