Remote-Zugang zum PC: die besten Tools für Android

Der Fernzugriff auf die grafischen Benutzeroberfläche eines Rechners ist mit Hilfe der passenden App für ein Smartphone oder Tablet in Kombination mit der entsprechenden Streaming-Software kein Problem mehr.
Die Bandbreite der angebotenen Apps erstreckt sich vom Abruf von Musikdateien und Filmen, über die Beobachtung des Rechners beispielsweise zu Supportzwecken bis hin zur kompletten Nutzung der installierten Programme. Bei Bedarf auch mit voller Touch-Unterstützung. Aber auch Cloud-Dienste, die ein eigenes – virtuelles – Remote-System aufsetzen, gibt es immer häufiger. Sobald man Remote Software einsetzt und den PC nach außen öffnet, werden natürlich auch ungebetene Besucher anlockt. Umso wichtiger sind eine aktivierte Firewall und ein funktionierendes Antiviren-Programm.

Während letzte Woche die Remote-Desktop-Lösungen für das iPad im Vordergrund standen, dreht sich diesmal alles um die aktuellen Remote-Apps für Android. ZDNet hat sich die interessantesten Programme angesehen.

GPP Remote Control
GPP Remote Control sorgt dafür, dass man immer und jederzeit Zugriff auf seinen Datenbestand hat. Das Programm findet den Rechner automatisch und wählt die jeweils optimale Verbindung aus. Dateien lassen sich kopieren, löschen, down- und uploaden, aber auch Android-Apps vom PC mit einem Klick installieren. Der Rechner selbst kann überwacht werden, lässt sich aber auch in Kombination mit der Webcam als Überwachungswerkzeug nutzen. Die kostenlose App ist aktuell in der Version 3.5.1 erhältlich und erfordert mindestens Android 2.1. Für 1,52 Euro bietet die kostenpflichtige Version dann auch Soundunterstützung.


GPP Remote Control

LogMeIn Ignition
Die App des gleichnamigen Herstellers ermöglicht den Fernzugriff via WLAN oder 3G vom Android-Smartphone oder -Tablet aus auf den Windows- oder Linux-PC oder den Mac. Dateien auf dem Rechner lassen sich damit bequem von unterwegs abrufen und bearbeiten. Auch LogMeIn ist auf Touch-Bedienung optimiert.

Zunächst muss auf LogMeIn.com ein Konto erstellt werden, das eine kostenlose 30-Tage-Testversion von LogMeIn Pro beinhaltet. Damit lassen sich über über den Webbrowser des Desktopcomputers Funktionen wie Dateiübertragung, Drucken per Fernzugriff, Tonübertragung vom Ferncomputer und andere Premium-Funktionen nutzen. Bestimmte Premium-Funktionen von LogMeIn Ignition für Android wie etwa die Tonübertragung vom Ferncomputer setzen LogMeIn Pro voraus. Wer sich gegen die Pro-Version entscheidet, kann Ignition auch nach Ablauf der Pro-Testversion weiter verwenden. Es funktioniert dann automatisch mit LogMeIn Free, ohne dass man selbst Änderungen vornehmen muss. LogMeIn Free ermöglicht die uneingeschränkte Fernsteuerung anderer LogMeIn-Computer über Ihren Desktopcomputer oder Ihr Android-Gerät und kann auf beliebig vielen Computern installiert werden.

Im Anschluss muss die Android-App für 22,75 Euro gekauft werden. Anders als bei Apple ist hier die Basis-Version nicht kostenlos. Voraussetzung ist mindestens Android 1.5. Die aktuelle Version ist für Android-Tablets, wie beispielsweise das Galaxy Tab optimiert. Zu den weiteren Features zählen unter anderem das Umschalten zwischen mehreren Monitoren, der Zugriff auf eine komplette Bildschirmtastatur und Wake-on-LAN, um einen ausgeschalteten Rechner aus der Ferne einzuschalten.


LogMeIn Ignition

PhoneMyPC
Die Lösung von SoftwareForMe.com ermöglicht es, einen oder mehrere Windows-PCs über das Android-Phone fernzusteuern, sprich man kann von unterwegs auf den kompletten Rechner zugreifen. Um PhoneMyPC nutzen zu können, musst zunächst der entsprechende Windows Client auf den PCs, auf die der Fernzugriff erfolgen soll, installiert werden. In diesem Rahmen werden dann auch Benutzername und Passwort vergeben, die abgefragt werden, wenn man sich anschließend vom Smartphone oder Tablet aus auf dem entsprechenden PC einloggt. Laut Anbieter erfolgt die Verbindung verschlüsselt (SSL). Ist die Verbindung aufgebaut, lässt sich der PC steuern und das Smartphone beispielsweise als Wireless Mouse/Keyboard nutzen. Die App erfordert mindestens Android 1.5, befindet sich in der Beta-Version und kostet derzeit 11,36 Euro. Der aktuelle Entwicklungsstand lässt sich beim Anbieter unter der Rubrik Beta News abrufen.


PhoneMyPC

PocketCloud Remote RDP/VNC (Free) und
PocketCloud Remote Desktop Pro
Diese Apps PocketCloud Remote Desktop Pro (ehemals Wyse PocketCloud Pro) und PocketCloud Remote RDP/VNC bieten die Möglichkeit, von unterwegs über das Android-Gerät auf den Desktop, die Dateien und Applikationen zuzugreifen. Mit der Software von Wyse lässt sich der PC via Remote Desktop, VNC und VMware View fernsteuern. PocketCloud greift auf jede physische oder virtualisierte Infrastruktur zu, die das Microsoft RDP unterstützt. Zusätzlich ist PocketCloud Vmware View 4.0 zertifiziert und unterstützt den Vmware View 4.0 Connection Broker in direktem und getunneltem Modus. Die Verbindung kann über UMTS sowie WLAN erfolgen. Voraussetzung ist Android 1.5. Die Pro-Version ermöglicht ergänzend zu den Features der Basisversion unter anderem zusätzliche multiple Verbindungen, unterstützt NLA/TLS, ist werbefrei, bietet VMware View Support (zertifiziert) und sicheres sicheres Tunneling für VNC Auto Discovery.


PocketCloud Remote RDP/VNC

PocketCloud Explore
PocketCloud Explore von Wyse ist eine mobile Lösung für die Suche, den Zugriff und die Organisation von Dateien auf mehreren Computern und eine gelungene Ergänzung zu Pocket Cloud. Die App erzeugt einen zentralen Ort, um alle auf verschiedenen Computern gespeicherten Daten von einem mobilen Gerät aus zu finden. Dabei spielt es keine Rolle mehr, auf welchem Gerät eine Datei erstellt wurde oder gespeichert ist – mit Wyse PocketCloud kann die Datei direkt von unterwegs gefunden, geöffnet, organisiert und geteilt werden. Die kostenlose Version ermöglicht den Zugriff auf einen Remote-Computer, eine Datei-Größenbeschränkung bis 25 MByte, und 2 GByte Cloudspeicher. Die kostenpflichtige Premiumversion unterstützt 10 Remote-PCs und unterliegt keiner Größenbeschränkung beim Upload, Download und File-Transfer. Auf dem Remote Desktop muss der kostenlose PocketCloud Windows Companion installiert werden.


PocketCloud Explore

Remote Desktop Client
Remote Desktop Client von Xtralogic bietet auch vollen Zugriff auf den Rechner, steht in der Testversion aber nur sieben Tage kostenlos zur Verfügung. Für die Vollversion verlangt der Anbieter dann 11,38 Euro.


Remote Desktop Client

Splashtop Remote Desktop
Mit Splashtop Remote Desktop kann man bequem vom Android-Smartphone über WLAN und UMTS auf PC-Programme, Spiele, Multimedia-Inhalte und Dateien zugreifen. Die Remote-Desktop-App ist zudem in der Lage, hochauflösende Videos und Audios vom PC oder Mac zu streamen und etwa mit PowerPoint, Word, Excel, Outlook oder Quicken zu interagieren. Voraussetzung ist ein Mac oder PC mit installiertem Spashtop Streamer, der kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Unterstützt wird Windows ab XP SP3 und Mac OS X ab Verson 10.6. Splashtop kommt in drei Versionen: als Splashtop Remote Desktop für Android-Smartphones, als Splashtop Remote Desktop HD für Android-Tablets und als ICE-/Tegra3-kompatible Splashtop GamePad THD-Version.


Splashtop Remote Desktop

Splashtop Remote Desktop HD

Splashtop Remote Desktop THD

TeamViewer für Fernsteuerung
TeamViewer bietet vom Android-Device aus Zugriff auf den eigenen Computer oder auch andere freigebene Computer und damit auf alle Programme und Dokumente. Mit TeamViewer Free ist man auch in der Lage, Freunde oder Familienmitglieder bei PC-Problemen zu unterstützen. Dateien lassen dabei sich beliebig kopieren. Die Steuerung ist über Multi-Touch Finger-Gesten möglich, außerdem steht eine vollständige Tastatur inklusive Sondertasten zur Verfügung. Entfernte Computer lassen sich über TeamViewer beispielsweise auch neu starten, und der iPad-Nutzer kann deren Bildschirmauflösung verringern. Die App setzt mindestens Android 1.6 voraus. Die aktuelle Version ist für Tablets optimiert, bietet ein verbessertes Multitasking und bessere Performance auf ARMv7a-Prozessoren).

Die Installation ist denkbar einfach. TeamViewer Free muss zunächst auf dem Android-Gerät installiert werden. Dann erfolgt die Installation der kostenlosen TeamViewer-Vollversion auf dem PC. Im Anschluss wird die eindeutige ID sowie das Kennwort des Computers notiert man kann sich mithilfe dieser Daten direkt aus der Startbildschirm der TeamViewer-App heraus verbinden. Die Lizenz der kostenlosen Version ist auf die Nutzung im privaten Umfeld beschränkt.

TeamViewer

nivio


nivio

Der Dienst von nivio funktioniert ähnlich wie der weiter unten vorgestellte OnLive Desktop. Die gewünschten Programme werden direkt vom Server von nivio auf das Tablet oder das Smartphone gestreamt, aber anders als bei OnLive gibt es hier offenbar keine Lizenzprobleme mit Microsoft. Der Anwender bekommt die vollständige Nutzeroberfläche, die er von Windows 7 kennt, und kann auf Wunsch Microsoft Office nutzen. Auch Flash-Inhalte lassen sich dann auf dem iPad darstellen. Der Dienst kostet inklusive 10 GByte Cloud-Speicher fünf Euro im Monat, dafür kann Windows 7 zehn Stunden auf dem Tablet genutzt werden. Für einen unbegrenzten Zugang muss man 15 Euro monatlich zahlen. Derzeit kann man sich in Deutschland zwar bereits registrieren, den Dienst aber noch nicht nutzen.

Einen anderen Weg geht OnLive, denn hier ist praktischerweise kein Remote-Desktop im Hintergrund nötig. Der Hersteller bietet Server inklusive Betriebssystem aus einer Hand und liefert Vollzugriff auf Word, Excel, Powerpoint sowie Adobes Reader aus der Cloud. Beim Remote-Desktop von OnLive konnten die mobilen Endgeräte bis vor Kurzem noch aus der Ferne auf Windows 7 und Office 2010 zugreifen. Aus lizenzrechtlichen Gründen wurde inzwischen allerdings auf die derzeit einzige legale Umgebung für virtuelle Microsoft-Desktops, Windows Server 2008 R2, umgestellt. OnLive Desktop sieht jetzt zwar immer noch wie Windows 7 aus, tatsächlich läuft jetzt aber Windows Server 2008 R2 unter der Oberfläche. Wie die amerikanischen ZDNet-Kollegen bereits feststellen mussten, leidet die Bedienung darunter. Beispielsweise fehlen jetzt viele bequeme Touch-Funktionen aus Windows 7.

Neben der kostenlosen Standard-Version mit 2 GByte Speicher gibt es auch eine Plus-Version, die für 4,99 Dollar monatlich zusätzlich eine schnellere Datenübertragung, priorisierten Zugriff, Flash-, Dropbox- sowie E-Mail-Unterstützung bietet. Derzeit wird die App für iOS- und Android-Geräte nur in den USA und in Großbritannien angeboten.

Alle Downloads im Überblick:

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

6 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

10 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

11 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

11 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

11 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

13 Stunden ago