Facebook klagt gegen Norderney wegen „Facebox“

Facebook hat Klage gegen die Nordseeinsel Norderney eingereicht. Deren Kurverwaltung hatte unter dem Namen „Facebox“ einen alten Badekarren aufgestellt, in dem Gäste Videobotschaften aufnehmen und via YouTube sowie Facebook veröffentlichen können. Weil es dafür aber auch den Schriftzug des sozialen Netzes kopierte, gab es Ärger, wie NDR Online berichtet.

Das Social Network will der Kurverwaltung jetzt untersagen, seine „Facebox“ weiter zu betreiben. Den Markennamen hatte sich Direktor Wilhelm Loth laut NDR aber schon im Frühjahr 2011 schützen lassen. Auch dagegen geht Facebook vor: Das Patent- und Markenamt müsse den Eintrag wegen Verwechslungsgefahr zurücknehmen. Schließlich unterschieden sich die Begriffe nur durch zwei Buchstaben.

Norderney hat nicht nur Facebooks Namen, sondern auch seinen Schriftzug kopiert (Screenshot: ZDNet).

Seit August 2011 habe die Kurverwaltung rund 200 Videobotschaften online gestellt, zitiert das Hamburger Abendblatt Inga Devermann, die auf Norderney für Neue Medien verantwortlich ist. „In der Box sollen unsere Gäste Gesicht zeigen – so sind wir auf ‚Facebox‘ gekommen“, erklärte sie die Namensfindung.

Kurdirektor Loth kann Facebooks Verhalten anscheinend nicht nachvollziehen: „Wir wenden uns auf Norderney ausschließlich an Urlauber, die am Badekarren vorbeigehen und dort ihre Videobotschaft aufnehmen wollen“, sagte er gegenüber dem NDR. Facebook und „Facebox“ seien komplett verschieden.

An einem Vergleich ist man auf der Nordseeinsel nicht interessiert. Stattdessen will Loth in Ruhe abwarten, wie das Patentamt in München entscheidet. Den Betrieb des Karrens will er aber „mit Sicherheit nicht“ einstellen, sagte er dem Hamburger Abendblatt. Zur Not werde man einen anderen Namen für den Badekarren finden.

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago