Die Denkfabrik Google Ideas hat die Gründung eines Online-Netzes angestoßen, das ehemalige Extremisten und Überlebende im Kampf gegen gewaltsamen Radikalismus zusammenbringen soll. „Was haben ein ehemaliger gewalttätiger Dschihadist aus Indonesien, ein Ex-Neo-Nazi aus Schweden und ein Kanadier gemeinsam, der 15 Monate Geiselhaft in Somalia hinter sich hat?“, fragt Jared Cohen, der Google Ideas leitet. Sie teilten nicht nur ihre Erfahrungen mit Radikalisierung, sondern seien alle Mitglieder von Against Violent Extremism (AVE).
Die Idee für das Netzwerk entstand im letzten Sommer bei der von Google Ideas in Dublin veranstalteten Konferenz „Summit Against Violent Extremism“. Es soll einer Radikalisierung entgegen wirken; Aussteiger dienen als positive Vorbilder. Man verlasse sich traditionell zu sehr auf Regierungen, um solche Probleme zu lösen,argumentiert Cohen. „Wir wollten daher sehen, was verschiedene Gruppen außerhalb des staatlichen Bereichs bieten können.“
Den Start des Online-Netzes organisierte das Institute for Strategic Dialogue. Zu den Unterstützen gehören neben Google Ideas Partner wie die Gen Next Foundation. Die Site befindet sich noch in einer Betaphase und reagiert derzeit spürbar langsam. Sie stellt Projekte vor, ermöglicht Diskussionen und macht Arbeitsmaterialien zugänglich.
Laut Cohen beleuchtete die mehrmonatige Arbeit mit „Ehemaligen“ eine Form illegaler Netzwerke, nämlich gewalttätigen Extremismus. Es spielten jedoch auch andere Formen mit hinein: Drogenschmuggel, Menschenhandel und verdeckter Waffenhandel: „Mit dem Start des AVE-Netzes wollen wir unsere Aufmerksamkeit in den nächsten Monaten auf diese anderen Bereiche richten.“
Die Pläne folgen Googles Philosophie, dass so gut wie alle Probleme mit technischen Mitteln zu lösen sind: „Wir wollen einen vielfältigen Querschnitt von Aktivisten, Überlebenden, politischen Entscheidungsträgern und Technikern zusammenbringen, um kreative Ideen darüber zu entwickeln, wie Technologie einige der gefährlichsten illegalen Netzwerke aushebeln kann“, erklärte Cohen. Es solle nicht nur um die Technologie gehen, die Teil des Problems war, sondern auch darum, wie sie Teil der Lösung sein könnte.
Google Ideas war im Herbst 2010 gegründet worden und sollte sowohl Denkfabrik als auch „Macherfabrik“ sein – in dem Sinn, dass einige der entwickelten Ideen in Zusammenarbeit mit Regierungen und anderen Organisationen in die Tat umgesetzt werden. Chef des Thinktanks wurde Jared Cohen, der zuvor für das US-Außenministerium tätig gewesen war und dort als Experte für alle Fragen rund um die digitale Welt galt.
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