Opera hat eine erste Beta seines kommenden Desktop-Browsers mit der Versionsnummer 12 (Codename Wahoo) veröffentlicht. Sie steht ab sofort für Windows, Mac und Linux zum Download bereit. Zu den Neuerungen zählen verbesserter Theme-Support, APIs für Kameras und Erweiterungen, Unterstützung für Rechts-nach-Links-Sprachen wie Arabisch oder Hebräisch, erweiterte Unterstützung für Webstandards sowie umfassende Hardwarebeschleunigung und vollständiger Support für die 3D-Grafiktechnik WebGL. 64-Bit-Unterstützung unter Windows und Mac sowie Out-of-Process-Plug-ins sollen zudem für schnellere Ladezeiten und einen stabileren Betrieb sorgen.
Operas Grafik-Engine Vega nutzt nun Hardwarebeschleunigung zur Darstellung der kompletten Benutzeroberfläche und nicht mehr nur für einzelne Website-Bereiche wie Canvas-Elemente. Dadurch wird die CPU deutlich entlastet und das Rendering von Webseiten beschleunigt. Auf Systemen mit veralteten Treibern oder fehlerhaften Grafikkarten verwendet Opera weiterhin Software-Rendering, allerdings in einer stark verbesserten Version.
Anders als in der letzten Alpha funktioniert die Hardwarebeschleunigung nun sowohl mit OpenGL als auch mit Microsofts DirectX. Dadurch werden jetzt mehr Grafikkarten unterstützt. Da aber vor allem der DirectX-Support noch nicht ausgereift ist, müssen Tester mit Grafikfehlern und schlimmstenfalls mit Bluescreens rechnen.
WebGL nutzt ebenfalls die Rechenleistung der GPU, um aufwändige Grafik im Browser darzustellen. Um die Möglichkeiten der Technik zu veranschaulichen, hat Opera das Spiel Emberwind nach HTML 5 portiert. Weitere Demos sind Formula 1 und Don’t click.
Bisher sind Hardwarebeschleunigung und WebGL standardmäßig noch deaktiviert und müssen daher manuell eingeschaltet werden, wie Desktop-Team-Manager Huib Kleinhout in einem Blogeintrag schreibt. Dafür sei es nötig, opera:config#UserPrefs|EnableWebGL und opera:config#UserPrefs|EnableHardwareAcceleration jeweils auf 1 zu setzen, die Einstellungen zu speichern und den Browser neu zu starten.
Eine weitere Neuerung von Opera 12 ist der HTML-5-Parser Ragnarök, der die Kompatibilität zu dem Webstandard verbessern soll. Beispielsweise wird jetzt HTML 5 Drag and drop, Animationen und Übergänge mit CSS3, Do-Not-Track sowie CSS3 Generated Content für Paged Media unterstützt. Hinter Letzterem verbirgt sich die zuvor als Opera Reader bekannte Funktion, mit der Webseiten durch wenige Zeilen CSS-Code ein Buch-ähnliches Layout erhalten. Auch die JavaScript-Engine Carakan haben die Entwickler überarbeitet. Sie soll nun mit weniger Speicher auskommen und vollständig zu ECMAScript 5.1 kompatibel sein. Opera verspricht einen Leistungszuwachs von 40 Prozent beim Laden sicherer Websites und einen um 30 Prozent reduzierten Speicherverbrauch bei Seiten mit vielen JavaScript-Elementen.
Die Adressleiste wurde ebenfalls optimiert. Ähnlich wie bei Googles Browser Chrome findet sich in ihr ein Sternsymbol, das Nutzer anklicken können, um die momentan geöffnete Website zu den Lesezeichen oder der Schnellwahl-Seite hinzuzufügen. Neue farbkodierte Symbole weisen deutlicher als bisher auf Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen von Websites hin. Darüber hinaus sollen Anwender ihren Browser nun einfacher mit Themes (ehemals Skins) personalisieren können, ohne ihn neu starten zu müssen. Die HTML-5-API getUserMedia ermöglicht es Opera, etwa Webcams direkt anzusprechen, was für Fotodienste oder Gesichtserkennung hilfreich ist. Erweiterungen können dank zusätzlicher Schnittstellen Fenster verwalten und Tabs anpassen oder gruppieren.
Mit Opera 12 streicht das norwegische Unternehmen aber auch einige Funktionen. Der Filesharing-Dienst Opera Unite sowie Opera Widgets sind für neue Nutzer standardmäßig deaktiviert. Sie werden zugunsten der neuen Schnellwahl-Erweiterungen aufgegeben und aus späteren Opera-Versionen vollständig entfernt. Gleiches gilt für die Spracherkennung Opera Voice.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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