Rund 2500 Arbeiter einer Foxconn-Fabrik in Jundiai bei São Paulo, Brasilien, drohen mit Streiks am 3. Mai, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Sie beschweren sich über eine Verknappung von Nahrung und Wasser sowie überfüllte Busse, die ihnen eigentlich den Weg zur Arbeit ermöglichen sollen, wie das Jornal de Jundiai berichtet.
Ein Gewerkschaftsvertreter sagte der Zeitung, Nahrungsmittel hätten angeliefert werden müssen. Die Qualität sei aber schlecht, und es gebe lange Schlangen, wenn man eine Mahlzeit einnehmen wolle. Für viele sei auch der lange Weg zur Arbeit ein großes Problem. „Die Zahl der Mitarbeiter ist gestiegen, aber die der Busse gleich geblieben. Also müssen viele zu Fuß gehen.“
Am Montagabend beschlossen die Arbeiter, dem Management eine Frist zu setzen. Sei es nicht bereit, die Probleme zu lösen, werde man am 3. Mai – zwei Tage nach dem internationalen Tag der Arbeit – in Streik treten. Eine erneute Bewertung der Lage durch Arbeitervertreter ist noch für diese Woche angesetzt.
Foxconn Brasilien fertigt iPads und seit kurzem auch iPhones für Apple. Allerdings arbeiten dort nur etwa 8000 Personen, und davon nur 1200 an Apple-Produkten, während die Mitarbeiterzahlen von Foxconn China in die Hunterttausende gehen. Apple dürfte von einem Streik in Brasilien also kaum betroffen sein. Luis Carlos de Oliveira von der brasilianischen Metallgewerkschaft zufolge sollen allerdings bis Jahresmitte etwa 6000 Brasilianer für die Apple-Produktion abgestellt werden.
Anders als in China sind zumindest extreme Arbeitszeiten und niedrige Löhne de Oliveira zufolge kein Problem der brasilianischen Foxconn-Angestellten. Allein die Streikdrohung zeigt schon, dass die Arbeiter dort besser über ihre Rechte Bescheid wissen – und nicht zögern, sie einzufordern.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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