Nokia verklagt HTC, RIM und Viewsonic

Nokia hat per Pressemitteilung neue Patentklagen in den USA und Deutschland angekündigt. HTC, Research In Motion und Viewsonic verletzen demnach sein geistiges Eigentum. Es geht um insgesamt 45 Patente rund um Antennen, Stromversorgung und Sendeeinheiten, aber auch Softwarefunktionen wie Anwendungsstores, Multitasking, Navigation, Anzeige von Gesprächen und Nachrichten, dynamische Menüs, Verschlüsselung oder Abrufen von E-Mail-Anhängen von einem Mobilgerät aus.

Vor den Landgerichten Mannheim und München klagt Nokia gegen alle drei genannten Firmen. In Düsseldorf hat es Klagen gegen HTC und RIM eingereicht. Über HTC beschwert es sich bei der International Trade Commission (ITC), und beim Bezirksgericht Delaware geht es gegen HTC und Viewsonic vor. Die jeweils betroffenen Patente sind noch nicht bekannt.

Nokia betont, in den letzten 20 Jahren über 45 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert zu haben. So sei die größte Sammlung der Mobilfunkbranche mit etwa 10.000 Patentfamilien zustande gekommen. Es handle sich um proprietäre Techniken, die nicht Teil von Industriestandards seien.

Ein ähnlicher Prozess gegen Apple hatte im Juni 2011 nach fast zwei Jahren Schlagabtausch mit einem Vergleich zugunsten Nokias geendet. Apple verpflichtete sich zu einer Einmalzahlung ebenso wie zu regelmäßigen Lizenzgebühren. Die genaue Höhe ist nicht bekannt, The Verge hat aber vergangenen Juli einen Maximalbetrag von 430 Millionen Euro in Nokias Bilanz entdeckt. Da Nokia sonst Lizenzen nicht extra ausweise, dürfte der Großteil aus Apples Einmalzahlung stammen, hieß es.

Mit HTC und Research In Motion greift Nokia Konkurrenten an, die wie es selbst derzeit mit Schwierigkeiten kämpfen. Auch Viewsonic hat sich als Hersteller von Android-Tablets noch kaum profilieren können. Zuletzt bemühte es sich mit Hilfe von Intel um einen Start ins Ultrabook-Segment.


Die Entwicklungsmärkte bereiten Nokias Zentrale in Espoo Sorge (Bild: Nokia).

[mit Material von Matthew Miller, ZDNet.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago