Microsoft gründet eine neue Forschungseinrichtung in New York City. 14 der 15 ersten Mitarbeiter kommen dabei von Yahoo, das kürzlich ankündigte, aus Kostengründen 2000 Arbeitsplätze zu streichen. Die Leitung übernimmt die mathematische Physikerin Jennifer Chayes, die bereits für ein Forschungszentrum Microsofts in New England verantwortlich ist.
In einem Blogeintrag bezeichnet sie die neue Niederlassung als eine „unglaubliche Chance für Microsoft Research – sie erlaubt uns, die richtigen Forscher am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu vereinen“. Yahoos Mitarbeiter seien nicht unbedingt als geschlossene Gruppe zu Microsoft gekommen, erläuterte sie gegenüber All Things D: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir eine Gruppe eingestellt haben. Ich denke eher, wir haben 15 erstaunliche Menschen eingestellt, von denen einige verfügbar waren, weil es bei Yahoo ein paar Probleme gab.“
Laut Chayes soll die Forschung in New York „die Grenzen der computergestützten und experimentellen Sozialwissenschaften, der algorithmischen Ökonomie, der Prognosemärkte sowie des maschinellen Lernens verschieben“. Die Forscher würden damit Teil des Netzwerks von Microsoft Research, das weltweit mehr als 850 promovierte Wissenschaftler beschäftigt und sich auf über 55 Computing-Bereiche konzentriert. Sie sollen zudem offen mit führenden akademischen, staatlichen und privatwirtschaftlichen Forschern zusammenarbeiten.
Unter den von Yahoo zu Microsoft Research in New York gewechselten Mitarbeitern befindet sich David Pennock, der an der Schnittstelle zwischen Informatik und Ökonomie und insbesondere zu Prognosemärkten forscht. John Langford ist ein ausgewiesener Spezialist für maschinelles Lernen. Duncan Watts wurde durch seine Forschung über Soziale Netze und das Online-Verhalten bekannt.
Watts freut sich nach eigenen Angaben darauf, bei seinen Forschungsprojekten zu Themen wie Gruppenleistung und Netzwerkstruktur mit Daten von Microsofts Xbox, Hotmail, MSN Messenger sowie Skype arbeiten zu können. Auch durch Microsofts Partnerschaften mit Twitter und Facebook hofft er, auf umfangreiche Daten zugreifen zu können, an die er anderweitig kaum gelangen könne. Mit seinen eigenen Ideen will er zu Microsofts Produkten beitragen, wenn er die Gelegenheit bekommt, sie den Entwicklerteams in Redmond zu vermitteln.
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