Microsoft bestätigt: Windows 8 spielt keine DVDs ab

Microsoft hat per Blogeintrag seine endgültige Entscheidung mitgeteilt, Windows 8 ohne DVD-Codec auszuliefern – und auch ohne Media Center. Eine Media-Player-Software, die andere Videoformate abspielt, wird aber enthalten sein. Media Center und damit DVD-Playback können Nutzer über „Features hinzufügen“ (früher Windows Anytime Upgrade) kostenpflichtig freischalten.

Die beiden gegen Aufpreis erhältlichen Ergänzungen heißen Windows 8 Media Center Pack und Windows 8 Pro Pack. Das erste Paket ist für die Pro-Version von Windows 8 bestimmt und dürfte etwas billiger ausfallen, das zweite ist für die Standard-Version. Das Ergebnis wird in beiden Fällen identisch sein: Der Anwender hat das komplette Windows 8 Pro einschließlich Media Center installiert.


Mit dem Build 8141 von Windows 8 meldete sich das Media Center im Oktober 2011 zurück (Screenshot: ZDNet).

Die Mitarbeiter Bernardo Caldas und Linda Averett schreiben, die Lizenzkosten für den Codec hätten zu der Entscheidung geführt, aber auch die Erwägung, dass Videostreaming diese Medien langsam ablöse. Forschung zum Nutzerverhalten habe gezeigt, dass der weitaus größte Teil auf einem PC gesehener Videos von Quellen wie Hulu, Netflix oder Youtube stamme. „Die DVD-Verkäufe gehen Jahr für Jahr weltweit zurück, und das Wachstum von Blu-ray auf PCs nimmt auch gerade ab.“ Und schließlich sei Windows 8 nicht für klassische PCs ausgelegt, sondern für Tablets und Ultrabooks, die beide nicht über DVD-Laufwerke verfügen.

Der DVD-Codec ist separat nicht erhältlich, sondern nur im Rahmen der beiden Media-Center-Pakete. Wer DVDs abspielen wolle, aber auf Media Center lieber verzichte, solle doch eine der hochwertigen Lösungen Dritter erwerben, empfiehlt Microsoft. Preise für die Upgrades hat es nicht mitgeteilt. Für die Wiedergabe von DVDs eignet sich etwa der kostenlose VLC Media Player.

Die Frage, ob Windows 8 wie Vista und 7 mit Media Center kommen wird, war lange offen. Viele Nutzer atmeten auf, als im Oktober 2011 ein Build mit der Software erschien. Microsofts Windows-Live-Präsident Steven Sinofsky schrieb damals, man habe viele Zuschriften von Leuten erhalten, die für Media Center „sogar bezahlen“ wollten. Man plane keinesfalls, diese wichtige Komponente zu vernachlässigen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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