US-Aktionäre haben eine Sammelklage (PDF) gegen Nokia und seine Führungsriege eingereicht. Sie behaupten, über die Perspektiven des Unternehmens mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone getäuscht worden zu sein. Der von der Anwaltskanzlei Robbins Geller Rudman & Dowd (RGR&D) vertretenen Klage können sich nach US-Recht alle Bürger anschließen, die zwischen 26. Oktober 2011 und 10. April 2012 im Besitz von Nokia-Aktien waren.
Die Anwälte schreiben in einer Aussendung: „Die Klage macht geltend, dass die Beklagten im fraglichen Zeitraum Investoren mitteilten, der Wechsel zu einer Windows-Plattform werde die Verschlechterung von Nokias Position im Smartphonemarkt aufhalten. Dies war nicht der Fall, wie am 11. April jeder sehen konnte, als Nokia vor einer unerwartet schwachen Performance im ersten Quartal warnte.“
Anders als der von Microsoft gekommene Nokia-CEO Stephen Elop glauben die Kläger nicht mehr an ein „Wachstum“, das der erfolgreiche US-Start von Lumia eingeleitet habe. Sie fordern Schadenersatz wegen des Kursverlaufs der vergangenen sechs Monate.
Optimistisch gibt sich dagegen der neue Chairman von Nokia, Risto Siilasmaa, in seinem Einstandsinterview mit der Agentur Reuters: „Ich bin zuversichtlich, dass Nokia das richtige Team hat, die richtige Strategie und jetzt in zunehmendem Maß auch die richtigen Produkte am Markt, um uns durch diese Übergangsphase zu bringen.“
Im ersten Quartal 2012 konnte Nokia zwar zwei Millionen Lumia-Smartphones verkaufen, aber selbst Stephen Elop nannte den Start „durchwachsen“. Erfolgen in den USA stand ein Desinteresse der Käufer in Westeuropa gegenüber. In den USA wurde für den Hersteller außerdem eine Panne teuer: Nach Verbindungsproblemen des High-End-Modells Lumia 900 zahlte er jedem Käufer 100 Dollar Entschädigung. Auch in die Schulung des Verkaufspersonals von Mobilfunkpartnern, in Programmierwettbewerbe und natürlich Werbung flossen beträchtliche Summen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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