Das britische Softwarehaus Sage will seine Produkte für Enterprise Resource Planning (ERP) als Clouddienst anbieten. Dazu hat es einen Vertrag mit Microsoft geschlossen, dessen Windows Azure es nutzen wird. Alle gehosteten Programme sollen zudem mit Microsofts Office 365 zusammenarbeiten.
Den Anfang wird dem Softwarehaus zufolge Sage 200 machen, das Business Intelligence, Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und Finanzmanagement beinhalten wird. Die Entwicklung laufe schon, eine breite Einführung sei kommendes Jahr zu erwarten, heißt es.
Noch 2012 soll es aber einen Pilotversuch im primären Zielmarkt Großbritannien geben. In Spanien will Sage außerdem Sage Murano testen, ein speziell auf diesen Markt zugeschnittenes ERP-Paket. Ein Angebot für Deutschland werde erwägt, aber die Entscheidung sei noch nicht gefallen, heißt es.
Dem Anbieter zufolge werden die Cloud-Programme „alle relevanten Aspekte von Abolaufzeit- und Systemmanagement automatisieren“ und zehntausende Nutzer parallel bedienen können. Außerdem soll es eine Zugriffsmöglichkeit für Mobilgeräte geben.
Sage hatte den Markt für Software-as-a-Service erst vergangenes Jahr betreten. Der für KMUs in Europa zuständige Manager Antoine Henry sagt jetzt: „Das ist sehr wichtig für Sage, weil wir Fortschritte in unserer Web-Strategie zeigen sowie auch Engagement für eine konsistente Technik- und Plattform-Strategie. Mit einem vollständigen Platform-as-a-Service-Ansatz können wir die Entwicklung von spezifischen Kunden-Applikationen für deren Domains beschleunigen, die Produktivität steigern, den Zeitaufwand reduzieren und die Duplizierung von Daten verringern.“
Sage ist nach Oracle und SAP der drittgrößte Anbieter von ERP-Software weltweit. SAP hatte im März angekündigt, dass es sein auf KMUs fokussiertes ERP-System Business One als On-Demand-Clouddienst verfügbar machen wird. Und Oracles Lösung E-Business Suite ist schon länger in der Cloud von Amazon Web Services verfügbar. Auch in der Azure-Cloud ist Sage nicht allein: Microsoft-Kunden können Dynamics ERP dort betreiben.
[mit Material von Manfred Kohlen, ITespresso.de, und David Meyer, ZDNet.co.uk]
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