An der University of California in Berkeley gibt es dieses Jahr erstmals einen Kurs für Big Data, der sich mit Twitter befasst und an dem auch Mitarbeiter des Sozialen Netzes teilnehmen. Sie stellen den Studenten Quelltext zur Verfügung und erklären, wie große Online-Dienste mit „Big Data“-Methoden ausgewertet werden können.
Der Kurs wird für reguläre Studenten und Doktoranden angeboten. Es ist die erste offizielle Partnerschaft von Twitter mit einer Universität.
In der Kursbeschreibung heißt es: „Wie man Big Data speichert, verarbeitet, analysiert und verwertet, ist von zunehmendem Interesse für Technikfirmen, eine große Anzahl Branchen und akademische Einrichtungen. In diesem Kurs referieren Professoren von UC Berkeley und Twitter-Entwickler über die modernsten Algorithmen und Software-Werkzeuge für Datenanalyse und wie sie auf die Daten des Mikrobloggingdiensts Twitter angewendet werden.“
Als Themen nennt die Ausschreibung angewandte Algorithmen für die Analyse von Sprachäußerungen, um etwa auf den emotionalen Zustand des Schreibers zu schließen, aber auch Erkennung von Anomalien im großen Maßstab, Echtzeitsuche, Informationsverteilung und Erkennung von Ausgangspunkten, Trenderkennung, Empfehlungsalgorithmen und Frameworks für Distributed Computing. Außerdem soll die sozialwissenschaftliche Perspektive auf die Analyse von Social Media nicht vernachlässigt werden.
Twitter hat sich zuletzt mehrfach als für die Gemeinschaft engagiertes Unternehmen gegeben. Zuletzt kündigte es ein Sponsoring der Apache Software Foundation an und stellte mit dem Innovator’s Patent Agreement eine Initiative vor, die seinen Entwicklern und Designern eine gewisse Kontrolle über Patente einräumt, die aus ihrer Arbeit abgeleitet sind. Selbst will Twitter Schutzrechte nur zur Verteidigung einsetzen.
Im Januar hatte Twitter aber auch die technische Möglichkeit geschaffen, Tweets länderweise zu zensieren, um den Anforderungen von Regimes besser zu entsprechen. Dies zog Nutzerproteste nach sich. Außerdem hat Greenpeace vor drei Wochen in einer Studie zu Stromtyp und Verbrauch von Cloud-Angeboten Twitters Rechenzentren kritisiert. Als einziger gelisteter Anbieter kann Twitter eine so schlechte Effizienz vorweisen, dass es die Note F erhält (deutsche Schulnote 6). Außerdem bemängelt Greenpeace, dass der verwendete Strommix zu 35,6 Prozent aus Kohlekraftwerken kommt.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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