Ciscos CEO John Chambers hat sich in einer Analystenkonferenz zu den jüngsten Quartalsergebnissen deutlich negativ über den chinesischen Konkurrenten Huawei geäußert, auf den er mehrfach angesprochen wurde. Huawei strebt eine größere Rolle im US-Markt an, wo aber seine Verbindungen zur chinesischen Regierung Bedenken auslösen. Cisco wiederum möchte in Huaweis Heimatmarkt China expandieren. Sie stoßen aber vor allem in den aufstrebenden Märkten aufeinander, die Wachstum über Jahre hinweg versprechen.
„Ich möchte auf Huaweis Zahlen hinweisen“, legte der Cisco-Chef los. „Sie waren 11 Prozent höher als im Vorjahr. Dabei bedienen sie alles – von Tablets bis zu Servern, von Rechenzentren bis zu herkömmlicher Netzwerktechnik. Wir werden sehen, ob sie sich damit nicht zu sehr verzetteln.“ Angesichts der Unterstützung durch die chinesische Regierung, etwa mit Krediten in Höhe von 40 Milliarden Dollar, sei das Ergebnis keine besonders beeindruckende Zahl.
Ciscos Vice President Rob Lloyd hielt sich ebenso wenig zurück. „Unsere Kunden achten ganz besonders auf Innovation“, sagte er. „Da passiert so viel. Und wie wir wissen, sehen sie Innovationen von Cisco, aber nicht von Huawei. Wir möchten ganz klar sagen, dass Nachahmung nicht Innovation ist. Und ich glaube, unsere Kunden erkennen das.“ Es ist nicht das erste Mal, dass Cisco Huawei der Imitation bezichtigt. Vorwürfe von 2003 führten sogar zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, die in einem Vergleich mündete.
Bill Plummer, Vice President von Huawei Technologies, reagierte auf die neuen Vorwürfe mit einer bedächtigen Erklärung: „Es ist genügend Raum für Wettbewerb im Enterprise-Bereich.“ Huawei setze dabei auf seine innovativen und sicheren Lösungen, die weltweit anerkannt seien.
Der verbale Schlagabtausch erfolgt nicht zu einem zufälligen Zeitpunkt. In dieser Woche führte Huawei die neue Generation seiner Switches für Cloud-Rechenzentren ein, als CloudEngine bezeichnet. Auch die jüngste Generation seines Telepresence-Systems steht im direkten Wettbewerb mit Ciscos Angeboten.
Netzwerkausrüster Cisco selbst hat solide Quartalsergebnisse berichtet, aber zugleich einen skeptischen Ausblick gegeben. Im vergangen Quartal erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie. Der Umsatz betrug 11,6 Milliarden Dollar und damit 6,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Non-GAAP-Gewinn lag bei 0,48 Dollar je Aktie.
Die Wall Street hatte 0,47 Cent je Aktie bei einem Umsatz von 11,59 Milliarden Dollar erwartet. Der weltgrößte Netzwerkausrüster konnte damit weit bessere Ergebnisse präsentieren als seine Rivalen Juniper, Riverbed und Polycom. „In einer Zeit zurückhaltender IT-Ausgaben übertreffen wir weiterhin unsere Mitbewerber“, sagte Chambers. Vor allem aufgrund der Schuldenkrise in Europa befürchtet er jedoch geringere Investitionen im laufenden Vierteljahr.
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