Nvidia hat zusammen mit Intellectual Ventures rund 500 Mobilfunkpatente erworben. Sie beschreiben in erster Linie Technologien für die Datenübertragungsstandards 3G, 4G und LTE. Verkäufer der Schutzrechte ist das US-Unternehmen IPWireless, das nach eigenen Angaben Chipsätze, Geräte und Infrastrukturlösungen für 3G und 4G entwickelt.

Über die Bedingungen des Verkaufs vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Einer Pressemeldung zufolge teilen Nvidia und Intellectual Ventures die Eigentumsrechte an den Patenten zwischen sich auf. Zudem lizenziert der Grafikchiphersteller alle Patente, die er nicht erworben hat. IPWireless behält eine kostenlose Lizenz für die Schutzrechte.

Der Markt für Patente boomt derzeit. Zuletzt hatte Google 12,5 Milliarden Dollar ausgegeben, um sich das geistige Eigentum von Motorola Mobility zu sichern. Microsoft zahlte AOL im April 1 Milliarde Dollar für dessen Patente. Kurz darauf veräußerte es einen Teil der Schutzrechte für 550 Millionen Dollar weiter an Facebook.

Angeschlagene Firmen wie Kodak sehen ihre Patente als eine Möglichkeit an, sich zu sanieren. Diesen Weg war unter anderem im vergangenen Jahr der insolvente kanadische Netzwerkausrüster Nortel gegangen, der bei einer Auktion 4,5 Milliarden Dollar für rund 6000 Telko-Patente und Patentanträge erlöste. Darüber hinaus sind Patente Gegenstand zahlreicher Rechtsstreits zwischen führenden IT-Unternehmen wie Google, Oracle, Apple, Samsung, Motorola und Microsoft.

Intellectual Ventures wurde 2000 unter anderem vom ehemaligen Microsoft-Manager Nathan Myhrvold gegründet. Das Unternehmen hält den Inhalt seines Patentportfolios geheim. Kritiker bezeichnen es deswegen als einen Patent-Troll, der geistiges Eigentum erwirbt, um es an andere Firmen zu lizenzieren oder bei angeblichen Verstößen seine Rechte einzuklagen. Intellectual Ventures hingegen argumentiert, es bewahre die Branche vor teuren Klagen.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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