Namensstreit um „Persischer Golf“: Iran will Google verklagen

Die iranische Regierung ist verärgert darüber, dass die Benennung „Persischer Golf“ aus Google Maps verschwunden ist. Das Außenministerium in Teheran drohte sogar die Einreichung einer offiziellen Klage an, wenn der Suchkonzern seinen Fehler nicht umgehend korrigiere. Es sei Teil einer Verschwörung gegen sein Land, den Persischen Golf nicht mehr als solchen zu bezeichnen.

Google versucht offenbar, sich aus den Streitigkeiten um die richtige Bezeichnung des Binnenmeers herauszuhalten. Während Persicher Golf schon länger und überwiegend gebräuchlich ist, ziehen arabische Staaten vor, das Gewässer als „Arabischer Golf“ zu bezeichnen. Sieben der acht Anrainerstaaten sind Mitglieder der Arabischen Liga, Iran als achter Anrainerstaat aber verfügt über den längsten Küstenanteil.


Google hat die Benennung „Persischer Golf“ ersatzlos aus Google Maps entfernt (Screenshot: ZDNet).

Der Namensstreit führte bereits zu diplomatischen Auseinandersetzungen. Der Iran ist so sehr auf die aus seiner Sicht korrekte Bezeichnung bedacht, dass er sogar schon Fluggesellschaften die Überflugrechte entziehen wollte, weil sie das Gewässer „Arabischer Golf“ nannten.

Bei Google Maps bringt die Suche nach „Arabischer Golf“ kein Ergebnis. „Persischer Golf“ hingegen führt zum Binnenmeer zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Iranischen Plateau. Es ist hier jedoch seit Kurzem ein namenloses Gewässer, während Google Earth beide Begriffe anzeigt. Ein Google-Sprecher wollte das nicht weiter kommentieren.

Google reagiert oft schnell auf geänderte Ortsnamen und politische Entwicklungen. Nach der Revolution in Libyen hieß der Grüne Platz in Tripolis umgehend wieder „Platz der Märtyrer“, wie er vor der Herrschaft von Muammar al-Gaddafi geheißen hatte.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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