Mit der VGX-Plattform will Nvidia seine Kepler-Architektur im Rechenzentrum installieren, um virtualisierte Desktops mit High-End-Grafik zu versorgen. Laut Hersteller kann VGX die Grafikleistung einer Workstation für Virtual Desktop Infrastructure (VDI) bereitstellen. Nvidia hofft, damit zu einer zunehmenden Akzeptanz von VDI-Installationen in Unternehmen beitragen zu können. Virtuelle Infrastrukturlösungen hätten sich bislang wenig durchsetzen können, da die herkömmliche VDI nur eine unterdurchschnittliche Benutzererfahrung zu bieten vermochte.

Hardwarebasis ist ein VGX-Board mit vier GPUs, die jeweils über 192 Shader-Rechenkerne verfügen und sich 16 GByte Speicher teilen. Nvidia verspricht damit bis zu hundert Nutzern „eine echte PC-Erfahrung mit GPU-beschleunigter VDI“ bei gleichzeitig verringerten Kosten. Mit Nvidia VGX könnten sie sich an schnell reagierenden Fenstern, Multimedia-Wiedergabe und all den Anwendungen erfreuen, nach denen Enterprise-Nutzer verlangen.


VGX-Architektur (Bild: Nvidia)

Als zweite Komponente der Grafikvirtualisierung im Rechenzentrum wirkt der VGX-Hypervisor. Er erlaubt es einem VM-Client mit Nvidia-Treiber, direkt mit der Hardware zu kommunizieren und jeder VM Zugang zur GPU-Leistung der Kepler-Architektur zu geben. Damit soll sich die insgesamte Leistung eines jeden Systems verbessern, während weniger CPU-Zyklen benötigt werden.

Drittens kommen User Selectable Machines (USMs) hinzu. Der Administrator kann damit das Videoprofil eines jeden VDI-Clients bestimmen, ihn beispielsweise als leistungsfähigen Video-Client konfigurieren, als GPU-beschleunigten Desktop, als volle Implementation von Nvidias Quadro-Architektur mit professionellen Grafik-APIs für Workstation-Anwendungen oder sogar als NVS-Implementation für Multi-Monitor-Systeme.

„Nvidia VGX steht für eine neue Ära der Desktop-Virtualisierung“, erklärte Jeff Brown von Nvidias Professional Solutions Group. „Es stellt eine Erfahrung bereit, die kaum von einem voll ausgebauten Desktop zu unterscheiden ist, während es die Kosten eines virtualisierten PC wesentlich verringert.“ Wenn die VGX-Plattform im alltäglichen Einsatz Nvidias Versprechen hält, bliebe allerdings noch eine Einschränkung für VDI-Clients – die verfügbare Bandbreite zwischen Rechenzentrum und Desktop.

Neben VGX für den Enterprise-Bereich bietet Nvidia mit Geforce Grid außerdem Grafik für Cloud-Gaming-Angebote. Gaming-as-a-service soll auf beliebigen Endgeräten ein Spielerlebnis mit geringer Latenz bieten, das potenziell eine Konsole übertreffen könnte: „Gamer bekommen dadurch überall und jederzeit nahtlosen Zugang zu den weltbesten Titeln, von Mobiltelefonen, Tablets, TV-Geräten oder PCs.“

[mit Material von David Chernicoff, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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