Pakistan hat am Sonntag Twitter zeitweise blockiert, die Sperre inzwischen aber wieder aufgehoben. Der Grund waren „blasphemische“ Mohammed-Karikaturen, die Twitter laut einem Bericht der AFP nicht entfernen wollte, obwohl sie nach Ansicht der Behörden „versuchen, die Gefühle von Moslems zu beleidigen“.

Die Karikaturen waren im Zuge eines Wettbewerbs auf Facebook veröffentlicht worden. Die pakistanische Telekommunikationsaufsicht PTA hat laut Sprecher Mohammad Younis Khan zunächst sowohl Facebook als auch Twitter aufgefordert, diesbezügliche Beiträge zu löschen. Facebook habe eingewilligt, Twitter aber nicht geantwortet, worauf die PTA mit der Sperre reagierte.

Facebook teilt mit, es habe auf Geheiß von Behörden bestimmte Inhalte blockiert: „Aus Respekt vor länderspezifischen Gesetzen, Traditionen und Kulturen beschränken wir in seltenen Fällen die Sichtbarkeit von Inhalten, die dort illegal sind. So auch in diesem Fall.“

Der Twitter-Zugang in Pakistan wurde noch am selben Abend wiederhergestellt. Der Dienst war nur einige Stunden lang nicht verfügbar. Ein Grund dafür ist nicht bekannt; auch Khan von der PTA verweist nur auf eine Entscheidung des zuständigen Ministeriums. AFP vermutet aber, dass der Ärger der Bevölkerung ausschlaggeben war. Viele hätten die Sperre ohnehin umgangen.

Im Februar hatte Pakistan 13.000 handverlesene „obszöne“ Websites auf eine Sperrliste gesetzt. Die Regierung beauftragte außerdem eine Kommission, eine automatische Lösung für solche Blockaden zu finden. Aufgrund der Kosten gab sie diesen Plan aber Ende März wieder auf.

[mit Material von Jamie Yap, ZDNet Asia]

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ZDNet.de Redaktion

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