Ein Anleger aus dem US-Bundesstaat Maryland hat die US-Technologiebörse Nasdaq wegen des mangelhaft durchgeführten Facebook-Börsengangs am 18. Mai verklagt. Phillip Goldberg hat seine Klage bei einem Bundesgericht in Manhattan eingereicht. Er verlangt Schadenersatz in ungenannter Höhe und strebt den Status einer Sammelklage an, da viele Investoren ebenso wie er durch die mangelhafte Organisation Geld verloren hätten.
Der Investor wirft der Nasdaq Nachlässigkeit vor, da sich Kaufaufträge sowie Stornierungen am ersten Handelstag erheblich verzögerten. „Von Investoren platzierte Kaufaufträge für Facebook-Anteile benötigten am ersten Handelstag oft Stunden für ihre Ausführung“, heißt es in der Klageschrift. „In der Zwischenzeit wussten kaufwillige Investoren nicht, ob ihre Order ausgeführt wurden und sie überhaupt im Besitz von Facebook-Aktien waren.“
Goldberg versuchte nach eigenen Angaben am 18. Mai, Papiere von Facebook mit einer Reihe limitierter Aufträge durch seinen Online-Account zu erwerben. Da sie nicht ausgeführt wurden, habe er sie zu stornieren versucht. Statt stornierter Aufträge habe sein Konto jedoch die Stornierungen über den gesamten Tag als „ausstehend“ angezeigt. Trotz seiner Stornierungen sei einer seiner Aufträge nach rund drei Stunden später zum Kaufpreis von 41,23 Dollar ausgeführt worden, als der Kurs bereits auf rund 38 Dollar gesunken war.
Die Börse selbst hatte technische Probleme mit ihrer vollelektronischen Handelsplattform einräumen müssen. Sie begannen mit einer 30-minütigen Verzögerung, gefolgt von weiteren Pannen beim Handel mit Facebook-Aktien, die Händler den ganzen Tag über verunsicherten. Die Börse sei darüber „zutiefst beschämt“, sagte dazu Nasdaq-Chef Robert Greiffeld. Dennoch bezeichnete er den ersten Handelstag als erfolgreich und schloss aus, dass sich die Systempannen auf den Kurs ausgewirkt hätten.
Der Kurs schloss am ersten Tag nur knapp über dem Ausgabepreis von 38 Dollar. In dieser Woche ist er erheblich gefallen und geriet nachbörslich sogar unter 31 Dollar. Die US-Börsenaufsicht SEC will die Nasdaq-Probleme untersuchen, wie sie es bei Störungen im Handelsablauf routinemäßig macht: „Wie es unsere gängige Praxis ist, werden unsere Mitarbeiter die Störfälle bei der Nasdaq untersuchen, um ihre Ursache sowie Schritte zu ihrer Vermeidung zu bestimmen.“
Die Nasdaq erklärte inzwischen, sie hätte Facebooks IPO verschoben, wäre ihr das Ausmaß der möglichen Probleme bekannt gewesen. Die Börse hätte den Börsengang keineswegs angesetzt, versicherte Eric Noll, bei der Nasdaq für die Transaktionsdienste verantwortlich, wären die Störungen absehbar gewesen. „Rückblickend falsch“ nannte er die Entscheidung, nach der verwirrenden 30-minütigen Verzögerung mit dem Börsengang fortzufahren.
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