Google hat seit Juli 2011 auf Anfrage von Rechteinhabern mehrere Millionen URLs aus seinem Suchindex entfernt. Das geht aus der jüngsten Ausgabe des Transparency Report des Unternehmens hervor. Demnach erhielt Google in diesem Zeitraum wöchentlich zwischen 56.000 und 334.000 Löschanfragen. Im April waren es insgesamt 1,25 Millionen.
Zwischen Juli und Dezember 2011 wurden 97 Prozent aller bemängelten URLs auch gelöscht. Das Unternehmen mit den meisten Anfragen war Microsoft. Der Softwarekonzern bat seit Juli vergangenen Jahres um die Löschung von 2,54 Millionen URLs. Auf den weiteren Plätzen folgen NBC Universal, der US-Musikverband RIAA sowie sein britisches Gegenstück BPI. Alle entfernten Links verwiesen auf urheberrechtlich geschütztes oder raubkopiertes Material – meistens von Softwareanbietern oder Firmen der Unterhaltungsbranche.
„Die Studie zeigt, dass die Zahl der Anfragen deutlich zugenommen hat“, schreibt Fred von Lohmann, Senior Copyright Counsel bei Google, in einem Blogeintrag. „Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, dass wir mehr als 250.000 Anfragen pro Woche erhalten. Das sind mehr als alle Anfragen im Jahr 2009 zusammen.“
Die Zahlen enthalten aber nur Löschaufforderungen für Googles Suchmaschine. Die Dienste Youtube und Blogger sind nicht berücksichtigt. Seine Statistik will Google künftig täglich aktualisieren. Das Unternehmen weist darauf hin, dass jeder Inhaber eines Links Einspruch einlegen kann, wenn er der Meinung ist, die Löschung sei nicht korrekt.
Den Kampf gegen Internetpiraterie sieht Lohmann als sehr wichtig an. „Wir wollen nicht, dass Suchergebnisse Nutzer zu Material führen, das das Urheberrecht verletzt.“ Ziel sei es aber auch, das Löschverfahren transparent zu gestalten, damit Nutzer und Forscher gleichermaßen nachvollziehen könnten, welche Dinge aus den Suchergebnissen gelöscht würden und warum. Zudem hofft Lohmann, dass die Statistik einen Beitrag zur Diskussion um die Problematik Internetpiraterie leisten kann.
Google veröffentlicht den Transparency Report seit zwei Jahren regelmäßig. Bisher enthielt er allerdings nur Daten zu Löschanfragen von Regierungen. Die Ausrichtung auf Piraterie und das Urheberrecht ist neu.
[mit Material von Dara Karr, News.com]
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