Anonymous-Mitglieder sind in den freiwilligen Webfilter von Reliance Communications eingebrochen, der in Indien dazu dient, Zugriffe auf Sites wie das Videoportal Vimeo oder Filesharing-Angebote einzuschränken. Das melden die Hacktivisten unter dem Hashtag #OpIndia auf Twitter.

Der Filter-Server wurde so manipuliert, dass Nutzer von Reliance nicht mehr auf bekannte Dienste wie etwa Twitter selbst zugreifen konnten. Naveen Thakur schreibt auf Whitec0de, statt der gewünschten URL öffne sich eine Nachricht, Anonymous habe Rache genommen: „Wir haben Euch doch gesagt, lasst die Meinungsfreiheit in Ruhe und Anonymous erst Recht.“ Die Existenz der Nachricht bestätigt etwa auch @AnupamSaxena von Medianama.

Es folgt eine längere politisch-naive Botschaft im bekannten Anonymous-Stil: „Die Menschen müssen langsam bemerken, dass sie der Regierung egal sind. Hätten wir etwas angegriffen, was Euch gehört, wäre das der Regierung egal gewesen. Aber sobald auch nur der kleinste Kratzer die Reichen und die Elite betrifft, sind sie da und bereit zu handeln.“

Insgesamt waren 35 Websites für User nicht mehr erreichbar, deren ISP den Filter von Reliance nutzt. Ein solcher Einsatz ist in Indien freiwillig; er erfolgt ohne gerichtliche Anordnung. Dem Angriff auf Reliance waren DDoS-Attacken auf Regierungsserver vorausgegangen.

Als nächste Aktion wurde der 9. Juni als offizieller Termin für Proteste gegen Internetzensur weltweit festgelegt. Die Diskussion über mögliche Aktivitäten in Indien und darüber hinaus läuft auf Twitter unter #9june.

[mit Material von Manan Kakkar, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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