Google stärkt mit Kauf von Meebo sein soziales Netz

Google hat mit Meebo den Anbieter eines Web-Messengers und Werbetools übernommen. Mit dem Zukauf will es offenbar sein Social Network Google+ stärken. Informationen zu den Konditionen des Deals wurden nicht bekannt. Ein Google-Sprecher wollte sich auf Nachfrage nicht zum Preis äußern.

„Wir sind glücklich, verkünden zu können, dass Meebo eine Übernahmevereinbarung mit Google geschlossen hat“, heißt es im Meebo-Blog. „Seit mehr als sieben Jahren helfen wir Publishern dabei, ihre Beziehung zu ihren Nutzern zu verbessern und ihre Sites sozialer wie auch ansprechender zu gestalten. Zusammen mit Google sind wir super aufgeregt, unsere Ärmel hochzukrempeln und uns daran zu machen, sowohl Nutzern als auch Website-Betreibern in noch größerem Stil zu helfen“.

Google teilte mit, dass das Meebo-Team künftig an Google+ arbeiten werde. „Wir suchen stetig nach besseren Wegen, Anwender beim Teilen ihrer Inhalte und der Verknüpfung mit anderen im Web zu helfen – so, wie sie es auch im richtigen Leben tun. Dank seiner Expertise in Sachen Social-Publisher-Tools wird sich das Meebo-Team unserer Ansicht nach großartig in unser Google+-Team einfügen.“

Der zum Wall Street Journal gehörende Blog All Things D hatte schon vergangenen Monat berichtet, Google wolle Meebo für rund 100 Millionen Dollar übernehmen. TechCrunch bestätigte die Zahl jetzt und ergänzte, dass Meebo zuvor in vier Finanzierungsrunden rund 70 Millionen Dollar Kapital erhalten und im Rahmen der Vereinbarung mit Google einige Mitarbeiter entlassen habe.

Meebo war 2005 als webbasierter Instant Messenger gestartet, mit dem sich Nutzer per Browser gleichzeitig in mehrere Kommunikationsnetzwerke einwählen konnten. Damals war diese Funktion noch eigenständigen Client-Anwendungen vorbehalten. Später bot Meebo auch Chatrooms für mehrere Nutzer, APIs zum Erstellen von Entwicklerwerkzeugen und Mobile Apps mit ähnlichem Funktionsumfang an.

Zuletzt legte das Unternehmen seinen Fokus verstärkt auf Social-Networking- und Werbe-Features für Websites. Zudem setzte es vermehrt auf den potenziellen Nutzen seiner Technik als persönliches Content-Aggregation-Tool, mit dem sich Webinhalte aus verschiedenen Quellen sammeln lassen.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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