Facebook-Mitgliedern steht ab sofort das vor rund einem Monat angekündigte mobile App Center zur Verfügung. Zum Start enthält es mehr als 600 Apps. Darunter sind Titel wie Nike+ GPS, Ubisoft Ghost Reckon Commander, Stitcher Radio, Draw Something und Pinterest. Das Social Network will mit dem Marktplatz sein Mobilgeschäft stärken.
„Das App Center ist eine neue Möglichkeit für Nutzer, soziale Anwendungen zu entdecken“, sagte Douglas Purdy, Direktor für Developer Products bei Facebook, anlässlich der Vorstellung des App Center in San Francisco. Entwickler könnten nun mit ihren Apps mehr als 900 Millionen Nutzer erreichen.
Die Nutzer greifen nach Wahl über das Web oder die Facebook-Apps für iOS und Android auf das App Center zu. Facebook tritt aber nicht selbst als Verkäufer der Apps auf. Stattdessen werden Interessenten zu den Stores von Apple und Google geleitet. Facebook zufolge war es im Mai ohnehin schon für 83 Millionen Besucher in Apples App Store verantwortlich.
Facebook hat das App Center so gestaltet, dass es Nutzern ähnliche Anwendungen vorschlägt wie die, die sie oder ihre Freunde schon verwenden. Die zum Start erhältlichen Programme wurden von Facebook-Mitarbeitern geprüft und zum Teil mithilfe eines Algorithmus ausgewählt. Künftig soll der Algorithmus den Großteil der Arbeit übernehmen.
Viele Facebook-Mitglieder müssen allerdings noch warten, bis sie auf das App Center zugreifen können. Bisher steht es erst 6 bis 8 Prozent der Nutzer in den USA zur Verfügung. Laut Matt Wyndowe, Produktmanager für Spiele und Apps, wird der Marktplatz in den kommenden Wochen für alle US-Nutzer ausgerollt. In anderen Ländern soll es zudem regional angepasste App Center geben. Es sei aber nicht geplant, dass Facebook in naher Zukunft selbst Apps verkaufen und damit gegen Google und Apple antreten werde.
Facebook steht derzeit unter enormen Druck. Es muss sein Mobilgeschäft stärken, da immer mehr Anwender von mobilen Geräten aus auf das Soziale Netzwerk zugreifen, was sich wiederum negativ auf die Werbeeinnahmen auswirkt. Mobile ist laut Zuckerberg in diesem Jahr eine der wichtigsten Prioritäten seines Unternehmens.
Allerdings hilft das App Center Facebook nicht dabei, mobilen Traffic in Geld umzuwandeln, da es die Anwendungen selbst nicht verkauft. „Bei der Monetisierung hat sich nichts geändert“, sagte Wyndowe. „Für uns geht es darum, den Nutzern eine Freude zu machen.“ Aber natürlich sammelt Facebook auch Daten über seine Mitglieder – wozu künftig auch die Apps zählen, die sie einsetzen.
[mit Material von Paul Sloan, News.com]
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