Kartelluntersuchung: FTC will Google-Gründer befragen

Die US-Außenhandelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) plant, die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin im Rahmen der laufenden Kartelluntersuchung zu befragen. Wie Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Quellen berichtet, haben die Google-Manager die Washingtoner Anwaltskanzlei Williams & Connolly engagiert, um ihre eidesstattlichen Aussagen vorzubereiten. Die Kanzlei hatte zuvor schon Ex-Präsident Bill Clinton, den Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, sowie Senator Edward Kennedy vertreten.

Google wollte sich nicht zu den eidesstattlichen Aussagen äußern. Ein Sprecher teilte per E-Mail lediglich mit: „Wir freuen uns darauf, unser Geschäft der Regulierungsbehörde zu erläutern und jegliche auftauchende Fragen zu beantworten.“

Der Internetkonzern steht im Verdacht, seine Position im Suchmarkt missbraucht zu haben, um seine Anzeigenpreise in die Höhe zu treiben. Bei der FTC waren über Monate Beschwerden von Konkurrenten, aber auch von Organisationen wie dem Electronic Privacy Information Center und dem Center for Digital Democracy eingegangen. Im März 2012 hieß es auch, die FTC beziehe Apple in seine Untersuchung ein und befrage es zu seinem Suchabkommen für iOS mit Google.

Die EU-Kommission hatte schon Ende November 2010 ein kartellrechtliches Prüfverfahren gegen Google eingeleitet. Sie wollte herausfinden, ob das Unternehmen seine Vormachtstellung auf dem Suchmarkt missbraucht hat. Die Kommission folgte mit dem Schritt Beschwerden von Suchdienstanbietern, die ihre Services in Googles Suchmaschine benachteiligt sahen. Zudem sollte geprüft werden, ob Google seine eigenen Dienste in den Suchergebnissen weiter oben platziert. Zuletzt startete die EU eine Kartelluntersuchung wegen Googles Social Network Google+. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters reagierte sie damit auf Beschwerden von Microsoft und anderen Unternehmen.

FTC-Chef Jon Leibowitz rechnet Bloomberg zufolge damit, dass die laufende Untersuchung gegen Google bis zum Jahresende abgeschlossen sein wird. Dann wolle die Wettbewerbskommission entscheiden, ob sie ein Verfahren einleitet.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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