US-Außenministerium will für bis zu 16,5 Millionen Dollar Kindle-Reader ordern

Das US-Außenministerium handelt derzeit mit Amazon einen Vertrag aus, der die Lieferung von E-Book-Readern des Typs Kindle Touch samt Inhalten im Gesamtwert von bis zu 16,5 Millionen Dollar vorsieht. Die Lesegeräte sollen an die Botschaften der Vereinigten Staaten in Übersee verteilt werden.

Sollte Amazon einen Vertrag auf Basis der Anforderungen des State Departments abschließen, könnte es theoretisch mindestens 2500 Kindle Touch mit 50 vorinstallierten Titeln liefern. Die Zahl könnte sogar noch steigen, weil das Außenministerium einen Vertrag über fünf Jahre anstrebt.


Das US-Außenministerium will Tausende Kindle Touch nach Übersee verschicken (Bild: Sarah Tew/CNET).

Zum Start wolle die Regierung jedoch nur ein Jahr mit einer Mindestabnahmemenge von 2500 Einheiten plus Inhalten und Versand zum Preis von 2,29 Millionen Dollar garantieren. Ausgehend von der veranschlagten Summe ergibt sich damit ein Preis von 163 Dollar pro Lesegerät, wie Philippe Reines, Sprecher von US-Außenministerin Hillary Clinton, gegenüber News.com erklärte.

Ihm zufolge verschickte das Ministerium jahrelang gedruckte Bücher an seine Botschaften in Übersee. Vergangenes Jahr habe es im Rahmen eines Pilotprogramms für rund 985.000 Dollar 6000 Kindle gekauft, um zu prüfen, ob sie die Bücher ersetzen könnten. Das Programm sei ein Erfolg gewesen, weil sich die E-Reader als flexibler herausstellten, mehr Inhalte böten und vor allem günstiger seien als gedruckte Bücher. Daher habe sich sie Regierung entschlossen, das Programm auszuweiten. Und sie hält Amazon für die beste Option.

„Das Außenministerium hat Amazons Kindle als den einzigen E-Reader auf dem Markt identifiziert, der die Anforderungen der Regierung erfüllt. Und Amazon ist das einzige Unternehmen, das die von der Regierung benötigten Ressourcen besitzt“, heißt es in einem Dokument zu dem Vertragsentwurf.

Darin werden auch einige „grundlegende Anforderungen“ aufgelistet, die ein E-Reader erfüllen muss, um sich für das Programm zu qualifizieren. Dazu zählen ein zentrales Managementsystem, mindestens ein 6-Zoll-Display, internationaler Support von 3G-Services, Text-to-Speech-Funktionen, eine lange Akkulaufzeit, Portabilität und geringes Gewicht, Unterstützung für fremde Sprachen und Schriften, kontinuierliche Updates, 24/7-Helpdesk-Support sowie kostenloser Versand. Außerdem fordert die Regierung, dass „der Vertragspartner in der Lage sein muss, bestimmte Standardfunktionen des E-Readers zu deaktivieren“, und „Daten offenlegen muss, wie Inhalte auf dem E-Reader abgerufen werden“. Konkret will die Regierung wissen, welche Inhalte aufgerufen wurden oder nicht, wie lange sie betrachtet wurden, welche E-Reader-Funktionen genutzt wurden und welche Inhalte heruntergeladen wurden.

Der Kindle Touch sei das einzige Gerät, dass all diese Anforderungen erfülle – anders als Apples iPad. Letzteres habe „mehr Funktionen als wie benötigen“, sagte Reines. Die Zusatzfunktionen des Tablets seien für das Projekt nicht nur unnötig, sondern stellten auch inakzeptable Sicherheits- und Nutzungsrisiken dar. Das iPad könne insbesondere zwei Anforderungen nicht erfüllen: eine zentrale Management-Plattform für Registrierung und Inhalte sowie eine lange Akkulaufzeit.

Reines zufolge wartet das Außenministerium derzeit auf eine Anwort von Amazon auf sein Vertragsangebot. Der Abschluss ist für den 19. Juni vorgesehen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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