Managed Print Services: Die Konzepte im Überblick

Brother

Im Jahr 2011 hat Brother ein vergleichsweise einfaches Modell etabliert: „Brother Leasing„. Dabei werden die Geräte nicht einfach gekauft, zum Modell gehören auch Lieferung und Installation, Lieferung von Verbrauchsmaterial, Wartung, sowie Entsorgung von anfallendem Müll.

Neben den Leasingraten für die Geräte zahlt der Kunde definierte Seitenpreise. Die Administration erfolgt per Internet. Das heißt, Brother, beziehungsweise der Handelspartner, kann frühzeitig Toner oder Tinte zur Verfügung stellen, ohne dass sich im Unternehmen jemand um Beschaffung oder Lagerhaltung zu kümmern hat.

Canon

Seit 2008 bietet Canon im Druckerbereich Lösungen an. MPS wurde hier interpretiert als „Make Print Simple“, und dies beginnt schon bei der Analyse der bestehenden Druckerlandschaft im Unternehmen. Das Konzept umfasst Beratung und Schulungen, und ist so eher als Dokumentenmanagement einzuordnen, denn neben Drucken und Kopieren gehören Dokumentenerfassung und Archivierung hier auch zum Portfolio. Canon bietet seine Lösungen für internationale Projekte an, ein fester Ansprechpartner vor Ort gehört ebenfalls zum Konzept.

In drei Stufen, Beratung, erweiterte Dienstleistung und Outsourcing, bietet Canon von der Analyse, über die Umsetzung, bis hin zur Optimierung des Projektes ein sehr umfassendes Modell an. Unterschiedliche Finanzierungsmodelle, Wartung, Versorgung mit Verbrauchsmaterial gehören selbstverständlich dazu.

Epson

In zwei Stufen bietet Epson sein Konzept an, zusammengefasst als „Druck-Management-Service“. Für kleine und mittlere Unternehmen gibt es „Click&More„: Dabei handelt es sich um ein flexibles Klickpreis-Modell. Berechnet wird dabei genau das verbrauchte Material, im Rahmen eines vertraglich vereinbarten Druckaufkommens.

Für Unternehmen mit hohem Druckaufkommen bietet Epson alternativ „Epson Print Performance“. Hierbei wird mit einer Analyse angesetzt und zunächst die Anzahl und Art der eingesetzten Drucker und Multifunktionsgeräte optimiert. Auch die Verwaltung und Wartung der Geräte übernimmt in diesem Falle Epson.

Hewlett-Packard

Wiederum einen sehr breiten Ansatz verfolgt HP mit dem, was zusammengefasst „HP Managed Print Services“ heißt. Von „HP Pay For Print“ als Einstieg ins Vertragsgeschäft für Verbrauchsmaterial-Händler, über „HP Smart Printing Services“ für IT-Systemhäuser. Mit „Channel-led Pay Per Use“ richtet HP sich hingegen an klassische Büro-Systemhäuser. Für IT-Häuser und mit Fokus auf SMBs, gibt es schließlich „HP Quickpage“. Das Angebot wird zum Beispiel vom Diensleister Cancom, dem Augsburger Druckerspezialisten Computer & NetWorks oder auch von dem eigentlich als Onlinehändler bekannten Unternehmen Misco in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten.

Alles läuft bei HP über Fachhandelspartner und Systemhäuser, angeboten werden skalierbare Services, nach einem dreigeteilten Ansatz. Zuerst wird die Infrastruktur optimiert, um so Kosten zu reduzieren. Als zweites wird die geschaffene Umgebung verwaltet und somit die Geräte optimal ausgelastet. Im dritten Schritt werden Arbeitsabläufe verbessert, was vergeudete Arbeitszeit reduziert.

Konica Minolta

Anfang 2012 hat Konica Minolta seine Printing Services unter der Bezeichnung „Optimized Print Services“ neu aufgestellt. OPS bündelt eine Vielzahl von Hard- und Software sowie Dienstleistungen. Dazu gehören neben Analyse und Consulting auch Realisierung und Betrieb. In der Praxis umfasst das die Drucksysteme, eine Optimierung des Workflows, wie auch die Berücksichtigung von Sicherheits-Aspekten. Dafür werden von Konica Minolta speziell geschulte Expertenteams eingesetzt.

Dadurch soll erhöhte Produktivität erreicht und unnötige Kapitalbindung vermieden werden. Weitere Ziele sind der optimale Einsatz der beschafften Systeme und die Vermeidung technischer Risiken. Außerdem soll eine effiziente Kostenkontrolle erreicht werden.

Kyocera Document Solutions

Seit April 2012 firmiert Kyocera Mita weltweit unter Kyocera Document Solutions, das MPS-Programm heißt schon länger „Kyocera Managed Document Services“. Kyocera bringt dabei auf den Punkt, was auch die Botschaft anderer MPS-Anbieter ist: „Versteckte Kosten erkennen und drastisch reduzieren“.

Die Services folgen einem Konzept in fünf Schritten. Am Anfang steht die Analyse der vorhandenen Output-Systeme, gefolgt durch das Design eines Soll-Vorschlags. Nach der Implementierung an dritter, steht an vierter Stelle das Management der überarbeiteten Geräte-Flotte, inklusive beispielsweise, vorausschauende Lieferung und Bereitstellung von Verbrauchsmaterial. Nicht zuletzt gehört auch eine fortwährende Optimierung zum Prozess. „Nachhaltige Kostensenkung und optimale Dokumentenprozesse mit schlankem Workflows sind die Ziele“ der Document Services von Kyocera.

Lexmark

Als erstes Unternehmen, das ausschließlich Drucker herstellt, bietet Lexmark schon seit über zehn Jahren Print Services an. Sie heißen „Lexmark Global Services“ und sind in vier Schritte gegliedert. Der erste ist die Standardisierung und Konsolidierung des Druckerbestandes. Technologieberatung und -abgleich sind Schritt zwei, darauf folgt das Kernstück, nämlich das Flottenmanagement.

Als letztes stehen Reduzierung des Druckvolumens sowie Prozessoptimierung im Mittelpunkt. Lexmark sieht in seiner Art des Dokumentenmanagements Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent und ist im Markt am radikalsten, wenn es darum geht, die Anzahl der vorhandenen Geräte im Optimierungsprozess zu reduzieren.

Mit den Übernahmen von Perceptive Software im Mai 2010 stärkte Lexmark sein Angebot in den USA und durch den Kauf des niederländischen Unternehmens Pallas Athene im Oktober 2011 in Europa. Außerdem kam im März dieses Jahres noch das luxemburgische Unternehmen Brainware und dessen Software für Datenerfassung zu Lexmark. Damit strebt Lexmark eine über das Drucken hinausgehende Optimierung von dokumentenbasierenden Prozessen an. Weitere Übernahmen sind durchaus möglich. Damit bereitet sich das Unternehmen darauf vor, auch dann noch eine wichtige Rolle im Markt zu spielen, wenn irgendwann dann doch noch das papierlose oder zumindest papierarme Büro kommt.

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ZDNet.de Redaktion

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