Facebook macht die Nasdaq für seinen verpatzten Börsengang und die nachfolgenden Kursverluste mitverantwortlich. Die US-Technologiebörse habe aufgrund der technischen Probleme mit ihrer vollelektronischen Handelsplattform und anderer Aktionen zum Rückgang des Aktienpreises beigetragen. Das habe wiederum mehrere Dutzend Klagen von Investoren ausgelöst.
Die Anschuldigungen erhebt das Social Network in einem Antrag, mit dem es die rund 40 Klagen in einem einzigen Rechtsstreit zusammenführen will, der wiederum vor einem Bundesgericht in New York verhandelt werden soll. Die Anleger werfen Facebook vor, im Vorfeld des IPO wichtige Informationen zurückgehalten und nur bestimmte institutionelle Anleger über eine geringere Umsatzprognose informiert zu haben.
In den Gerichtsunterlagen behauptet Facebook, es habe in seinem Börsenprospekt vor einem möglichen Umsatzrückgang gewarnt, worüber die Presse in großem Umfang berichtet habe. Es sei jedoch nicht erforderlich gewesen, die niedrigere Umsatzprognose an sich öffentlich zu machen. Sein Vorgehen sei so üblich und man habe keine Gesetze verletzt.
„Wie vielfach berichtet, wurde der Handelsbeginn der Facebook-Aktien durch Probleme mit dem Softwaresystem der Nasdaq verzögert, was einen ordnungsgemäßen Handel beeinträchtigt hat“, heißt es in dem Antrag. „Presseberichte legen die Vermutung nahe, dass zusätzliche Fehler der Nasdaq eine ‚Kaskade von Verkäufen‘ ausgelöst hat, was so aussah, als hätten sich Investoren gegen Facebook gewandt.“ Aufgrund der Verwirrung hätten einige Hedgefonds alle Facebook-Aktien abgestoßen.
Darüber hinaus soll die Nasdaq mit ihrer Ankündigung, Anleger aufgrund der Fehler beim Facebook-Börsengang zu entschädigen, dem Kurs der Aktie geschadet haben. „Kommentatoren haben dargelegt, dass die Ankündigung der Nasdaq eine Verkaufswelle verursacht hat, die den Preis der Facebook-Aktie ins Minus zog“, heißt es weiter in den Gerichtsunterlagen.
Die Nasdaq erklärte inzwischen, sie hätte Facebooks IPO verschoben, wäre ihr das Ausmaß der möglichen Probleme bekannt gewesen. Die Börse hätte den Börsengang keineswegs angesetzt, wären die Störungen absehbar gewesen, versicherte Eric Noll, bei der Nasdaq für die Transaktionsdienste verantwortlich. „Rückblickend falsch“, nannte er die Entscheidung, nach der verwirrenden 30-minütigen Verzögerung mit dem Börsengang fortzufahren.
Schon kurz nach Handelsbeginn am 18. Mai war der Kurs der Facebook-Aktie von 42,05 Dollar auf den Ausgabepreis von 38 Dollar gefallen. In den darauffolgenden Tagen und Wochen verlor das Papier bis zu 30 Prozent seines Werts, was schließlich zu den Klagen von Anlegern führte. Am vergangenen Freitag lag der Schlusskurs bei 30,01 Dollar, was einem Minus von 21 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis entspricht.
[mit Material von Elinor Mills, News.com]
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