Linux-Erfinder Linus Torvalds hat bei einem Vortrag mit anschließender Fragerunde an der Aalto-Universität in Helsinkis Nachbarstadt Espoo sehr deutlich seinen Unmut über Nvidias mangelden Linux-Support geäußert. Er bezeichnete den Grafikchip-Hersteller als die „eindeutig schlimmste Firma“, mit der er es je zu tun gehabt hätte und unterstrich seine Aussage mit einer eindeutigen Geste.
Ausgangspunkt für Torvalds Kommentar war die Frage einer Teilnehmerin, die versucht hatte, Linux auf einem Notebook mit Nvidias Hybrid-Grafik Optimus zum Laufen zu bringen. In diesem Zusammenhang habe sie den weltgrößten Grafikchiphersteller direkt kontaktiert: „Ich habe erwartet, dass Nivdia sich einbringen und irgendetwas tun würde […], aber sie haben einfach ‚Nein‘ gesagt und dass sie keinerlei Support leisten.“
Auf ihre Frage nach seinem Kommentar zu dem Sachverhalt, begann Torvalds zunächst relativ sachlich: Nvidia sei eher die Ausnahme als die Regel. Es sei aber auch einer der größten Problemfälle unter den Hardware-Herstellern. Das sei vor allem traurig, weil Nvidia versuche, sehr viele Chips in den Markt für Android-Geräte zu verkaufen.
Wie ein Youtube-Video belegt (Minute 49:58), streckte Torvalds daraufhin den rechten Mittelfinger in die Kamera und sagte: „So, Nvidia, fuck you!“ Dies wurde vom Publikum mit Gelächter und Applaus quittiert. Anschließend versuchte der Linux-Erfinder, seine Aussage etwas zu relativieren: „Verstehen Sie mich nicht falsch, ich sage nicht, dass andere Firmen perfekt sind. Es gibt Unternehmen, die sich einfach nicht kümmern oder die das Gefühl haben, Linux sei kein ausreichend großer Markt.“
Torvalds ist bekannt dafür, seine Meinung offen zu äußern. Zuletzt schimpfte er Anfang März über die Sicherheitsmechanismen von OpenSuse: „Welcher Armleuchter auch immer denkt, dass es ‚gute Sicherheit‘ bedeutet, wenn man ein Root-Passwort für alltägliche Aufgaben verlangt, ist geisteskrank.“ Solche Menschen forderte er zum Selbstmord auf.
Nvidia wollte sich nicht zu Torvalds Kritik äußern. Im März war der Grafikchiphersteller der Linux Foundation beigetreten, um sich an der Weiterentwicklung von Linux zu beteiligen. Allerdings ist er nicht verpflichtet, in dem von Torvalds erwähnten Kontext Support anzubieten.
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